Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2).pdf/527

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
1. Nördlingen.

Allenthalben, wo sich das Kloster ansiedelte, regte sich die Opposition, besonders in Nördlingen; dort erlitt auch das Kloster, wie oben Bd. I beim 26. Abt Wenk berichtet wurde, in Folge der Reformation, seinen ersten empfindlichen Verlust. Der 13. Abt Heinrich von Hirschlach suchte den zu erwartenden Kämpfen dadurch zu begegnen, daß er seine ersten Errungenschaften allseitig sichern ließ. Seine erste Acquisition in Nördlingen war das dortige Pfarrpatronat (s. I, 93 und Beitr. S. 61 u. 62), ein Geschenk vom Kaiser Heinrich VII.,[1] welcher bald nach seinem Regierungsantritt nach Heilsbronn kam und dem Abt besonders gewogen war. Der Kaiser bewies seine Gewogenheit nicht nur in den oben mitgetheilten ehrenden Worten, sondern auch durch die That, durch die Schenkung des Patronats. Daß auch die Kaiserin dem Kloster sehr gewogen war und die Schenkung befürwortete, bezeugt ein Klösterling, welcher folgende Worte auf einen heilsbronner Kodex schrieb: „A. D. 1313 (1310) dominus Heinricus VII. imperator dedit nostro conventui jus patronatus ecclesiae in Nordlingen simpliciter propter Deum: ad interventum suae uxoris domine Margarete, Henrico tridentino episcopo et cancellario procurante; proquibus orare tenemur et eorum memoriam habere.“ In der Schenkungsurkunde erklärte der Kaiser: „Henricus Rex etc. Affectantes, ut venerandum monasterium in Halsbrunn, sicut est in spiritualibus floridum, maneat in temporalibus opulentum: abbati et fratribus jus patronatus ecclesiae parochialis in Nordlingen, quod imperatoribus et regibus romanis nobisque pertinuit, duximus de libertatis nostrae munificentiae largiendum. Datum Francofurti 6. Cal. Aug. 1310.“ Das durch diese kaiserliche Schenkung dem Kloster verliehene Patronat umfaßte „die Parochialkirche sammt 14 Kaplaneien“. Diese Pfarrstellen werden nach den Altären in folgender Weise bezeichnet: „I. In der Pfarrkirche die Altäre: 1. St. Oswald. 2. St. Michael.


  1. Vgl. Stillfried S. 25.
Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 525. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/527&oldid=- (Version vom 31.7.2018)