Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2).pdf/512

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gemäß sollten diese Gefälle für die Kranken im Hospital verwendet werden. Ein Jude Salomo zu Onolzbach machte aber dem Kloster den Besitz streitig, da er an den Verkäufer Konrad von Dietenhofen Forderungen hatte. Der Kläger unterlag und erklärte 1337 in einem Verzichtbriefe, ausgefertigt unter der Stadt Onolzbach Insiegel, daß er allen Ansprüchen an des Klosters Güter zu Königshofen entsage. Noch länger und heftiger stritt man über den Klein- und Wiesenzehnten, welchen die heilsbronner Unterthanen in Königshofen dem dortigen Pfarrer Frank verweigerten. Zwei vom 20. Abt Stromer und vom Pfarrer Frank erwählte Schiedsrichter entschieden gegen das Kloster. Anders der Papst Gregor XII., welcher das Urtel umstieß und in zwei Erlassen von 1406 und 8 dahin erkannte, daß kein heilsbronner Unterthan von seinen Gütern um Königshofen den Zehnten zu geben schuldig sei. Während dieses Prozesses wurde zur Zeit des soeben gedachten Pfarrers Frank zu Königshofen die Kaplanei daselbst nachhaltig dotirt und eine ewige Messe gestiftet von Hans zu Pappenheim und seiner Mutter. Der Stiftungsbrief lautete: „Ich Hans Marschalk zu Boppenheim und ich Anna Marschalkin, geborene von Breysing, bekennen, daß wir uns andächtiglich vorgenommen haben, zu unserer und unserer Vorfahren und Nachkommen Hilf und Trost und Gott zu Lob und Ehre eine ewige Meß zu stiften zu unserer lieben Frauen Pfarrkirche zu Königshofen, indem wir zu dieser Meß stiften all unsere Großzehnten, wo wir die haben zu Königshofen, Oberkönigshofen, Waizendorf, Bechhofen, Sachsbach, Mosbach und Gräbenwinden. Diese Zehnten soll jeder Caplan zu der Meß fürbaß nießen ewiglich. Auch geben wir dazu den dritten Theil des Zehnten zu Kaltengreuth und alle Großzehnten zu der Mühl bei Königshofen. Auch geben wir dazu Haus und Hofrait und sechs Morgen Acker zu Königshofen, 12 Mgn. Holz in der Haid gelegen gegen Brunn und Birkach. Ferner geben zur Stiftung der Caplanei die Pfleger der Pfarrkirche mit unserem Wissen und Willen zwei ewige Kühe von anderthalb Gulden. Durch diese neugestiftete Kaplanei soll der Pfarrer nicht beeinträchtigt werden. Was in

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 510. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/512&oldid=- (Version vom 1.8.2018)