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wurden. Noch in diesem Jahre erfolgte der Friedensschluß. Allein noch lange nach demselben lag ein großer Theil des Amtsbezirks verödet.


2. Altentrüdingen,

Altentruhendingen, Pfarrdorf, nicht weit vom Hesselberg, vormals (wie Dambach) Filial von Lentersheim (s. dort). Das Kloster Heilsbronn wurde 1331 Pfarrpatron von Lentersheim und somit auch von der Filialkapelle in Altentrüdingen. Es erhielt mit dem Patronate auch einen Zehntantheil. Laut einer Inschrift[1] in der Altentrüdinger Kirche wurde diese 1371 von Franciscus Ainkorn de Walrstain, Herrn in Lentersheim, erbaut. Daß sich Heilsbronn bei dem Bau oder Umbau betheiligte, sagt keine Aufzeichnung. Dagegen erhellt aus mehreren Aufzeichnungen, daß die Pastorirung von Lentersheim aus im 15. Jahrhundert viele Streitigkeiten veranlaßte, welche auch durch die Lostrennung von der Mutterkirche nicht ganz beseitigt wurden. Der Pfarrer Mich. Reum in Lentersheim wurde 1433 von seiner Gemeinde beim Bischof verklagt, weil er sich weigerte, seinem Hilfspriester oder Frühmesser, welcher auch Altentrüdingen zu pastoriren halte, Wohnung und Kost in seinem Pfarrhause zu geben. Die bischöfliche Entscheidung verpflichtete ihn zu dieser Leistung. Eben so wurde in Kadolzburg und Heilsbronn entschieden. Der Entscheid lautete: „Ich Conrad Truhseß, Ritter, Hofmeister und Landrichter des Burggrafthums, und ich Martin von Eib bekennen etc. In solchen Spenen, so lange Zeit sind zwischen dem Pfarrer und der ganzen Gemeinde, die will, daß der Pfarrer seinen Gesellen am Tisch und im Haus habe, was aber der Pfarrer nicht will, urtheilen wir: Der Pfarrer und alle seine Nachkommen sollen einen ehrbaren Priester an ihrem Tisch und in ihrem Haus haben zur Versehung der Kirche in Lentersheim und Altentruhendingen. Gegeben Cadolzburg, Samstag vor Jubilate 1434.“ Anhängend die drei Siegel der von Truchseß und von Eib und


  1. Mitgetheilt in Stiebers Topographie des Fürstenthums Onolzbach, Seite 191.
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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 495. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/497&oldid=- (Version vom 1.8.2018)