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sollen gewisse Unterthanen mit Frohnen bauen. Weil aber die Bauernhöfe, so solchen Dienst thun sollen, alle öd liegen, also helfen mir solche Äcker nichts. 24 Klafter Holz sind von Altersher die Unterthanen zu Burk für ihren Dienst unentgeltlich einem Vogt zu hauen schuldig. Weil aber Burk ganz ausgestorben und öde liegt, auch der meiste Theil davon abgebrannt, so ist mir mit solchem Besoldungsstück nichts gedient. Ich wollte gern dieses Holz um die Gebühr hauen lassen, kann aber aus Mangel der Leute nicht dazu kommen.“ 1645 wurden vom Vogt Schafe nach Lichtenau in Sicherheit gebracht, die aber dort unter freiem Himmel kampiren mußten, da alle Stallungen überfüllt waren. Am 6. Nov. berichtete der Vogt: „Im Sommer haben die bayerischen und kaiserlichen Armeen zweimal ihr Lager im Fürstenthum aufgeschlagen. Während des ersten Lagers zu Feuchtwangen wurde das Amt Waizendorf so ausgeplündert, daß fast Niemand das Geringste erhielt, es sei denn, was er nach Waizendorf in das Schlößlein brachte, bis auch dieses von einer starken Partei angefallen und den Hereingeflüchteten ihr Vieh geraubt wurde. Das Amt wurde ausgeplündert, die Leute von Haus und Hof vertrieben und mußten ihre Ernte größtentheils stehen lassen.“ Derselbe Vogt berichtete unt. 24. Juni 1646 an den Klosterverwalter in Heilsbronn: „Seit drei Wochen stehe ich hier in Waizendorf nur selb Zwölfen in höchster Plünderungsgefahr. Die Leute in Lentersheim, Altentrüdingen und Bautenhart hat mein Amtsknecht sämmtlich zu Wassertrüdingen in der Flucht angetroffen. Zu allem Elend hat das Wetter um Feuchtwangen und Herrieden alles in den Grund geschlagen, viel Häuser und Städel eingeworfen. Es hat herab auf Dentlein, Schönbronn, Lattenbuch und fürder getroffen, uns aber, Gott sei Dank, verschont. Hierbei ein Essent Krebse, wolle der Herr Gevatter gesund verzehren.“ Am 23. März 1648 hatte der schwedische General Horn nebst Generalstab sein Hauptquartier in Waizendorf und Forndorf, was beide Orte vor Plünderung schützte, während an demselben Tage Dürrwang und Wittelshofen von den Schweden, Feuchtwang und Herrieden von der Tourainischen Armee geplündert

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 494. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/496&oldid=- (Version vom 1.8.2018)