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Paramente (12 messingene Leuchter, 2 Meßkännlein, 1 Weihkesselein, 1 Meßgewand von grünem Damast, 1 Gesangbuch auf Pergament etc.) in das Kloster.

Neben dem Schloß stand ein Stall und eine Scheune; denn das Kloster bewirthschaftete durch den Vogt in eigener Regie 6 Mgn. Äcker, 31/2 Tgw. Wiesen, in den Flurmarkungen von Königshofen, Bechhofen, Rorbach und Meierndorf gelegen, und den „Hofgarten“, 1/2 Tgw., an der „Aichelgasse“. Im Amtseid, welchen der Vogt zu leisten hatte, hieß es: „Allen Mist hat er auf des Amts Äcker zu führen. Wo das nicht geschieht, hat ihn ein Herr Abt zu strafen nach seinem Gefallen. Er hat in streitigen Sachen zu entscheiden, das Gericht in Königshofen zu besitzen, die Gefälle einzunehmen, der Weiher zu warten, dem Kloster mit einem Reitpferd gewärtig zu sein.“ Er erhielt „jährlich 10 fl., dazu 4 fl. für Licht, 1 fl. vom Zehnten von Lentersheim, aus der nördlinger Meß ein Paar Felle zu Hosen, 3 Ellen Zwillig zum Wamms, Tuch zu einem Rock, einen Hut, eine Kappe, das kleine Handlohn, alle kleinen Frevelstrafgelder unter einem Pfund, 2 fl. 1 Ort 8 dl. für Fischerstiefel, 4 fl. für ein Baudungsschwein, 11 Mtz. Korn, Vogtshaber von Lentersheim und Dambach, nach Nothdurft Holz, daran die von (Wieseth-)Bruck 24 Klafter hacken müssen, und zwei Fische von jedem der Weiher, deren im Jahr 20 bis 24 oder mehr gefischt werden.“

Der Abt Wenk hatte i. J. 1520, als er das Schloß renoviren und die Schloßkapelle schmücken und weihen ließ, keine Ahnung von dem Bauernkriege, in Folge dessen er (s. oben bei diesem Abt) nach Ansbach übersiedelte und während seines einjährigen Aufenthalts daselbst von den Einkünften der Vogtei Waizendorf lebte, welche von dem Bauernaufruhr nicht berührt wurde. Er hatte eine besondere Vorliebe für Waizendorf und weilte, bis er den Krumstab niederlegte, oft daselbst. Mehrere [s]einer Schreiben tragen das Datum Waizendorf. Während er im Frühling 1525 dort weilte, schrieben seine Konventualen zu Heilsbronn an ihn und baten um Freilassung eines Klosterbruders, Leonhard, welcher den Prior Schopper geschmäht hatte, deßhalb

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 491. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/493&oldid=- (Version vom 1.8.2018)