Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2).pdf/477

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

S. 186–190.) Die Fristenzahlung wurde gestattet. 36 Jahre nachher begann der 30jährige Krieg, welcher noch größere Trübsal brachte. Im amtlichen Bericht über die beiden verhängnißvollen Jahre 1632/34 hieß es: „Alle 11 heilsbronnischen Anwesen in Seligenstadt öde, obgleich nur 2 Häuser und Scheuern abgebrannt. Von den 11 Hofbesitzern sind in diesen 2 Jahren 8 gestorben, darunter Hans Wüllenberger, vom Kriegsvolk erschlagen.“ Jahrzehnte lang lag der ganze Ort verödet. 1665, sonach 17 Jahre nach dem Kriege, lautet der amtliche Bericht: „Liegt noch ganz öde, ist von der Feldung des Ortes ganz nichts angebaut.“ Im Jahr darauf lautet der Bericht: „Dieß Ortes gehört zwar dem Kloster der völlige Zehnt in der ganzen Dorfmarkung, es ist aber leider keine einzige Mannschaft bestellt, sondern liegt Alles im höchsten Ruin und Wildniß darnieder. Nur der alte Görg, Unterthan zu Mitteleschenbach, hat 3 Morgen angebaut. Ist ihm erlaubt worden, gegen 3 Metz vom Morgen sich weiter in dieser Wildniß anzubauen, wenn er Lust und Belieben hat.“ 1674, sonach 26 Jahre nach dem Kriege, heißt es: „Noch ist Alles vom Wild verderbt. Sind bei 4 Morgen angebaut, weil die beiden Inwohner ein Mehreres noch nicht in Bau bringen können.“


45. Spalt,

Stadt. Unter dem 16. Abt Gamsfelder verschrieb der Bürger Sturhafen 60 Heller ewiger Gült auf seinem Hofe zu Spalt dem Kloster Heilsbronn. Dieses hatte jährlich eine Gült an den Stiftsmeßner in Spalt zu entrichten; von 1446 an nicht mehr, da der 22. Abt Kötzler als Äquivalent dafür 3 Pfund Heller von einem heilsbronnischen Gute in Wasserzell bei Spalt abtrat. Derselbe Abt kaufte einen Zehnten in Spalt für 62 Gulden, gleich 341 Talenten.


46. Speckheim,

Weiler bei Windsbach. Über eine Erwerbung daselbst i. J. 1249 siehe beim 9. Abt Edelwinus. Der 19. Abt Arnold erwarb dort einen Hof laut Kaufbrief von 1381, worin es hieß:

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 475. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/477&oldid=- (Version vom 1.8.2018)