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und den rechten Gottesdienst zu fördern, als Unruhe zu stiften und unser gutes, rechtmäßiges Werk zu hindern. Die meisten Unterthanen in Breitenbronn sind heilsbronnisch und die hohe Malefizobrigkeit steht dem Markgrafen zu.“ Der Vogt von Eschenbach erwiderte: „Bei der Abtrennung wurde ausdrücklich bestimmt, daß den Orten außerhalb Merkendorf nichts an ihrem Einkommen benommen werden soll, daß das Kloster Heilsbronn allein den Pfarrer in Merkendorf zu unterhalten hat und daß der Groß- und Kleinzehnt dem deutschen Haus zu Nürnberg und dem Pfarrer in Eschenbach zusteht. Die entwendete Heiligenwiese ist daher an Eschenbach zu restituiren.“ Allein der Vogt von Merkendorf setzte sich in Besitz, indem er die Wiese mähen und heuen ließ. Der Vogt von Eschenbach legte Protest ein.

Zu den eben besprochenen, von den Äbten Stromer und Waibler angelegten Befestigungswerken gehörte der Stadtgraben. So oft dieser Graben gefischt wurde, mußte das Kloster 1 fl. Fischzehnt an den Pfarrer in Eschenbach entrichten. Der Graben wurde 1559 durch Tausch Eigenthum der Stadt, welche sich verpflichten mußte, den Fischzehnten nach Eschenbach zu entrichten, den Graben in Bau und Besserung zu erhalten, auch die drei Fischkästen des Probsts und der beiden Wirthe fortbestehen zu lassen. Dagegen überließ die Stadt dem Kloster „die Hofstatt zum Dürrnhof (s. dort), wie die in der Ringmauer begriffen, sammt dem Gemäuer und Graben herum, jedoch mit der Bescheidenheit, daß auf dieser Hofstatt (Areal) zu ewigen Zeiten keine Behausung mehr gebaut werden dürfe.“ Die drei Thorhäuser, die Mauern, Thürme, Brücken, Wege und Stege hatte von nun an gleichfalls die Stadt zu unterhalten. Bürgermeister und Rath baten 1573 den Abt Wunder um einen Beitrag zu einer Reparatur mit dem Bemerken: „Sie hätten gar kein Raths- oder Gemeindeeinkommen; gleichwohl lägen ihnen diese Reparaturen ob.“ Der Abt erklärte in einem Bericht an den Markgrafen: „Er sei zwar zu einem Beitrag aus Klostermitteln bereit, befürchte aber, wenn man sich einmal ihrer Stadtgebäude annehme, so werde man auch künftig bei Reparaturen an Mauern etc.

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 462. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/464&oldid=- (Version vom 1.8.2018)