Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2).pdf/429

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

3 Kreuzer gewesen, so ich von den 5 Gulden zur Zehrung übrig gehabt, ein roth französisch Wehrgehäng, 1 Schreibtafel, ein Paar leinene und ein Paar gestrickte Strümpfe sammt den grünen taffeten Hosenbändern, ein neu Paar Schuhe, meinen Ranzen, meines Vaters güldener Petschierring.“ In der Amtsrechnung für 1631 lautet eine Position: „5 fl. verzehrte des Verwalters Schreiber nach Randersacker und zurück, als er dem Herbst beizuwohnen dahin geschickt worden. Darunter sind 2 fl., so ihm zu Randersacker, als er zu königlicher Majestät von Schweden der salva guardia halben geschickt worden, von den in den Hof eingefallenen Soldaten aus seinem Trühelein genommen worden.“ In einem zweiten Briefe, welchen Füger 14 Tage später an seinen Prinzipal nach Heilsbronn schrieb, berichtete er: „Ich weiß nicht gewiß, wie es mit der Plünderung eigentlich hergegangen, sintemal ich damalen sammt noch Dreien unter der schwedischen Armee über Nacht geblieben. Nach meiner Heimkunft will ich Relation ablegen. Es ist weder zu Dorf noch zu Feld sicher fortzukommen. Ich bin bedacht, weil es so überaus unsicher ist, mit Herrn Grafen Heinrich Wilhelm von Solms, der heute oder morgen allhier vorüber und anheim reisen wird, bis Bergel und von da nach Windsheim zu gehen. Denn die Soldaten auf keinen Paßzettel nichts geben, wenn gleich des Königs von Schweden Insiegel darauf gedruckt ist. Es geht die Sag, daß der Tilly allbereit mit 40000 Mann zu Frankfurt ankommen und dem König entgegenziehen wolle, zu dem End der König etliche große Stück von der Artillerie gestern nach Karlstadt führen lassen, allda herum auch seine Reiterei und Dragoner Alles verderben. Wegen der schwedischen Kriegsvölker ist die Bürgerschaft im Flecken Randersacker alle entlaufen, hat man daher keine Anschneider haben, noch den Zehnten auf dem Feld voll gewähren können. Ist dadurch auch wegen des verzögerlichen Lesens über drei Fuder Most Schaden geschehen und im Weingarten verdorben.“ Der Vogt Grötsch berichtete nach dem Kriege: „Ich bin 17 Jahre lang in brandenburgischen Diensten in Randersacker gewesen. Weil aber 1631 die Schweden das Land eingenommen,

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 427. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/429&oldid=- (Version vom 1.8.2018)