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zahlen, bis Lichtmeß 1576 verkaufen und hinter Heilsbronn ziehen will. Zum Dritten, daß ich mich mit dem Pfarrer zu Kirchfarrnbach des kleinen Zehnts halben vertragen und ihm für seine Kosten 20 fl. erlegen und ihm nichts Böses gewarten lassen will. Damit nun meine gnädige Herrschaft zu Heilsbronn desto gewisser sein möge, habe ich ihnen zu rechten Bürgen gestellt Konz Mair zu Weiterndorf etc., dergestalt, ob ich diese Urphed brechen würde, daß sie alsdann verpflichtet sein sollen, für mich 200 fl. meinen gnädigen Herren zu Heilsbronn zu erlegen, zu verkaufen und wegzuziehen. Wir, die Bürgen bekennen, daß wir uns zu dem Allen verpflichten und daß wir neben dem Hauptsacher einen gelehrten leiblichen Eid zu Gott geschworen haben. Deß zu wahrer Urkund haben wir die Bürgermeister und Rath zu Bonhof gebeten, ihr Gerichtsinsiegel hier vorzudrucken. Geschehen den 21. Mai 1575.“ Trotz all dieser Feststellungen fügte sich Löslein nicht und appellirte an das kaiserliche Landgericht. 1578 wurde der Pfarrer Keßler, „welcher etwas betrunken von einer Hochzeit heimging, von ihm angefallen und geschlagen.“ In diesem Jahr starb der letzte Abt Wunder, zwei Jahre darauf auch Löslein; aber seine Söhne setzten den Streit fort, aufgestachelt von ihren Lehensherren, dem vorgenannten W. B. von Seckendorf und den Herren Buchner und Trummer, Spitalmeistern zu Nürnberg. Wiederholt hatte der Pfarrer gebeten, versetzt zu werden, um aus seiner kärglichen und verdrießlichen Lage zu kommen. Endlich wurde (1588) seine Bitte gewährt. In seiner Bittschrift sagte er: „Ich bin 1562 gen Kirchfarrnbach gezogen, habe zwei Kirchen und acht Dörflein versehen, alle Jahre sechs Weiher besetzen und fischen müssen, meine Nahrung zu erwerben, habe mich im Wasser sehr verkältet und abgearbeitet, also daß ich solch schwere Arbeit nicht mehr ertragen kann. Dieweil ich aber 55 Jahre alt bin und meine Tage lieber in meinen operibus denn im kalten Wasser verzehren wollte, so ist mein hochfleißiges Bitten, ihro Durchlaucht möchten einen jüngeren Mann, der solchen Fischereien besser vorstehen möchte, an meine Statt, und mich anderswo versetzen.“ Jobst Wagner, Keßlers Nachfolger, verweilte

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/40&oldid=- (Version vom 1.8.2018)