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konnten nicht gemäht werden. 1641 am Charfreitag in Neuhof Neumarkische Truppen unter Oberst Creuz. 1645 gab Heilsbronn einen Sauvegardisten nach Neuhof ab. Da dieser aber nur den Flecken schützen konnte, so suchten die Bewohner der umliegenden Weiler Schutz in den Wäldern. Im Oktober und November 1645 hausten die Truppen des Generals Gallas im Flecken und in der Umgegend, wie seit dem Tillyschen Zuge nicht mehr geschehen. Im Schlößlein quartierte Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich mit seinem Generalstab; es mußten täglich tausend Pferde gefüttert werden. Im August 1646 war es um Neuhof ganz still. Im April und Mai 1647 lagen Wrangelische Truppen in der ganzen Gegend, raubten das Vieh auf den Feldern, gaben es aber zurück gegen 6 bis 10 Thaler Lösegeld. Im amtlichen Bericht über das Winterquartier von 1647/48 heißt es: „Die Dörfer, Kirchen, Mühlen von Trautskirchen bis Windsheim sind ruinirt. Die Soldaten brechen alles Eisen aus den Häusern, zerhauen die Thore um der Nägel willen, führen diese auf Schubkarren oder Schlitten nach Windsheim zum Verkauf.“ Diese Truppen standen unter dem kaiserlichen Oberst Rübland in Windsheim, welcher vom Amte Neuhof unerschwingliche Kontributionen forderte und seinen Soldaten jene Gewaltthaten gestattete, worauf der Markgraf Albrecht ihm nachdrücklich insinuirte: „vom Kaiser und vom Kurfürsten von Bayern sei zwar das Fürstenthum Onolzbach als Winterquartier angewiesen, aber vom kaiserlichen Oberkommissär jedem Soldaten seine tägliche Ration festgesetzt worden.“ Auch im Friedensjahre war noch kein Friede. Im Oktober erbat sich das Amt Heilsbronn von Wrangel’s Leibgarde vier Sauvegardisten, von welchen zwei nach Neuhof und Wilhermsdorf abgegeben wurden. Neuhof blieb während des ganzen Krieges vom Feuer verschont; nur das Haus der Schafmeisterswittwe brannte ab. Gleichwohl lautet der amtliche Bericht am Ende des Krieges traurig genug: „Von 35 Anwesen des Ortes 24 öde, die Mühle ausgestorben und eingefallen.“ Bezüglich des Amts Neuhof, – ehedem das ergiebigste auf dem ganzen Klostergebiete – berichtet der Vogt schon 1645

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 355. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/357&oldid=- (Version vom 31.7.2018)