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(I, 76) verordnete gemeinschaftlich mit seiner Frau Irmentraud zu seinem und seiner Angehörigen Seelenheil, daß nach seinem Tode 10 Pfund nürnberger Heller von einem Grundstück in Hüttendorf jährlich an das Kloster Heilsbronn entrichtet werden sollten. Dafür sollte alljährlich an Mariä Verkündigung (25. März) und an seinem dereinstigen Todestage eine Todtenmesse celebrirt, auch an seinem Grabe ein ewiges Licht unterhalten werden. Herdegenus starb vermuthlich am 11. Dezember 1272. Sein Sohn Herdegenus entsprach dem väterlichen Willen und stellte dem Kloster eine besiegelte Schenkungsurkunde zu. Als Zeugen sind genannt: zwei Leopolde de Grindela, beide bambergische Kanoniker, dann vier Milites, z. B. Siboto genannt Grötsch, ferner Heinrich genannt Holtschuher, Bürger von Nürnberg, und vier Mönche. Im Vigilienbuche ist beim 25. März eingetragen: De Hertegeno de Grindlach pis. pa. vi. Ohne Zweifel wurde Herdegenus in Heilsbronn begraben. Sein gleichnamiger Sohn und Testamentsexekutor, Präsident des kaiserlichen Landgerichts, behändigte 1303 dem 13. Abt Heinrich von Hirschlach auf dessen Verlangen ein Certifikat, worin er bezeugte, daß die Kaiser Albrecht I. und dessen Vorfahren durch kaiserliche Handvesten dem Kloster unabhängige Gerichtsbarkeit zuerkannt haben. Die vom Kloster acquirirten 5 Anwesen in Hüttendorf verödeten im 30jährigen Kriege völlig, erholten sich aber bald wieder.


32. Jobstgereuth,

Kirchdorf, Filial von Linden, kam, wie oben I, 50 und 53 berichtet wurde, i. J. 1164 an das Kloster. Es hieß damals Breminrute, erhielt aber, als man daselbst die dem heiligen Jobst geweihte Kapelle erbaute, den Namen Jobstgereuth. Die Lokalkirchenstiftung blieb fortwährend dem Kloster lehenbar. „1404 verkaufte Junker Heinrich Haußlade, zu Altenbauer gesessen, an das Gottshaus zum Gereutlein, darin St. Jobst Hauptherr ist, das Egerholz zwischen Andorf und Veldtbrecht, 40 Morgen, um 40 Gulden.“ Daß das Objekt lauter freies Eigen sei, bezeugten durch Anhängung ihrer Siegel zwei Bürgen: Vogt

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/332&oldid=- (Version vom 1.8.2018)