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seine liederliche Haushaltung herbeigeführten Baumängel mit einem Aufwand von 5 fl. selbst wenden zu lassen. Auf ein Gesuch des Pfarrers, ihm diese 5 fl. zu erlassen und ihm sein Haus zu bessern, erwiderte der Abt: „Das Pfarrhaus wurde vor einigen Jahren auf Kosten des Klosters neu gebaut, vom Amtmann zu Neustadt, Friedrich von Lentersheim, als Jagdhaus benützt, dann aber wieder Pfarrhaus, aber durch Pfarrer Münchs liederliche Haushaltung so vernachlässigt, daß ihm die 5 fl. auferlegt werden mußten. Gleichwohl beschwert er sich fort und fort, obgleich sein Einkommen merklich gebessert worden ist, was aber bei seiner und seines Weibes liederlicher Haushaltung nicht reichen will. Ist sonach abzuweisen und zum besseren Haushalten anzuhalten.“ In einem Gesuch um 2 fl. zu Ofen- und Fensterreparaturen schrieb der Pfarrer: „Ich kann nicht bergen, daß mich die bösen Buben zum sechsten Mal angegriffen, bei mir eingebrochen, mir an 30 fl. Werth gestohlen und mit auch das übernächtige Stück Brot nicht gelassen haben, was insonderheit meine Kinder beweint, so daß ich des Morgens früh bei den Nachbarn einen Laib Brot hab müssen entlehnen. Ich sitze sammt Sieben zu Tisch.“ Am 13. Juli 1580 wurde der Pfarrer auf dem Heimwege von Mkt. Erlbach mörderisch überfallen und, nachdem ihm zwei Finger abgehauen waren, dermassen am Kopfe verwundet, daß er am siebenten Tage starb. Als der That verdächtig wurde Mich. Redel, ein wegen Ehebruchs bereits schlecht beleumundetes Subjekt, eingezogen und in Neustadt inquirirt.

Münchs Nachfolger war der bisherige Kaplan in Trautskirchen, Chph. Wittig, den sich die Gemeinde Linden zum Pfarrer erbeten hatte. Der Erklärungsgrund zu diesem Erbitten ist schwer zu finden, da, wie, nachher berichtet werden wird, Wittig schon in Trautskirchen übel beleumundet war, was der Nachbargemeinde Linden doch wohl bekannt sein mußte. Sein Verhalten war während seines vieljährigen Aufenthalts in Linden, wie zuvor in Trautskirchen, anstößig. In einem amtlichen Bericht des Klosterverwalters und des Richters an die Regierung im J. 1582 lautet das Urtheil über ihn: „Nimmt sich mehr um die Wirthshäuser

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/30&oldid=- (Version vom 1.8.2018)