Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2).pdf/293

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

welcher gleichfalls in Heilsbronn begraben liegt, sich urkunden zu lassen, wie folgt: „Wir Johann Graf von Nazzawe und wir Johann sein Sohn veriehen, daß wir unterwiesen sind, daß der Abt und Convent zu Halsprunn also von römischen Kaisern und Königen gefreit sind, daß alle ihre Hintersassen für keinerlei Gericht gezogen sollen werden, denn allein vor desselben Klosters und vor seine Amtleute, oder vor römische Kaiser und Könige oder deren Hofrichter. So verzeihen wir der Ansprach, die wir hätten zu des Klosters Leuten in Volkerskawe, daß sie in unser Ehehaftes Gericht zu Schwobach sollten sein gegangen, und sagen sie desselben Ehehaften Gerichts zu Schwobach ledig und frei. Zeugen: Ritter Engelhart von Tanne; Heinrich und Ulrich unsere Schreiber; Rül Brunster unser Diener. 1360.“ Vater und Sohn hängten ihre Siegel an. Über die Nassauische Familie siehe Beitr. S. 233–35. Daß der 22. Abt Kötzler aus Volkersgau gebürtig war und 1452 als Schiedsrichter dort fungirte, ist oben bei diesem Abt berichtet worden. Von den acht heilsbronnischen Höfen daselbst brannten sieben im 30jährigen Kriege ab und fielen der Herrschaft heim: „Ist nur ein Zimmer übrig geblieben, welches hernach auch eingefallen. Das ganze Dorf ist in Asche gelegt.“ Nach dem Kriege kaufte Hans Mayr von gnädiger Herrschaft für 15 Gulden den größten Hof: 463/4 Mgn. Äcker, 113/4 Tgw. Wiesen, 11 Mgn. Holz, 21/2 Tgw. öde Weiher, und verpflichtete sich, 4 Sra. Korn, 21/2 Sra. Haber und 1 fl. 401/4 kr. Gült jährlich zu entrichten. Während der ersten drei Jahre konnte er nur die Scheune bauen, aber nicht das Wohnhaus; er bewohnte das Hirtenhaus, das einzige im Kriege nicht abgebrannte Zimmer. Die übrigen Höfe wurden in ähnlicher Weise zu 5 bis 10 Gulden verkauft. Zehntberechtigt war das Kloster Ebrach.


68. Wasserzell,

Weiler bei Ansbach. Der einzige Hof, welchen das Kloster daselbst erwarb, wurde für ein Geldgeschenk gekauft, welches die 1357 und 1361 gestorbenen Burggrafen Johann II. und

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/293&oldid=- (Version vom 1.8.2018)