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Schenkung des Patronats bezieht sich folgender Eintrag im Vigilienbuch beim 21. Oktober: Servitur de Ulrico et Gotfrido Solzburg, qui dederunt nobis ecclesiam in Burgles cum filia sua Gottmansdorf. Außer den genannten Dorfherren von Bürglein waren auch die Burggrafen von Nürnberg daselbst begütert, bis Burggraf Johann II., dessen eheliche Wirthin Elisabeth und Burggraf Albrecht (der Schöne) all ihre Güter in Mirckendorf, Pürglin, Obern- und Niedern-Velprecht, Andorf, Frickendorf und die Neumühl unter Hartmannsdorf an das Kloster verkauften. Siehe oben I, 116. So wurde allmälig das ganze Dorf Klostereigenthum, eines der beiden Wirthshäuser ausgenommen, welches Vestenbergisches, Pfinzingisches, zuletzt Krailsheimisches Eigenthum war.

Die Ansiedelung des Klosters war auch in Bürglein, wie überall, das Signal zu Prozessen, besonders wegen der privilegirten Zehntbefreiung. Je mehr das Kloster seinen Besitz in Bürglein erweiterte, desto mehr verlor an seinem Einkommen der Ortspfarrer, dem nicht nur der kleine, sondern auch der große Zehnt zustand. Besonders heftig wurde 1368 und 1408 prozessirt, erst beim Bischof in Würzburg, schließlich beim römischen Stuhl, bis es endlich durch den Bischof zu einem Vertrag zwischen dem 20. Abt Stromer von Heilsbronn und dem Pfarrer Ulrich von Bürglein kam. Es wurde bestimmt: „Die Pfarrgrundstücke sollen gült- und zehntfrei sein; der Großzehnt steht dem Kloster zu, der Kleinzehnt dem Pfarrer. Der jeweilige Pfarrer überläßt dem Kloster den Kleinzehnten, empfängt aber dafür vom Kloster jährlich 10 Sra. Korn und 4 Sra. Haber. Der jeweilige Pfarrer hat das benöthigte Brenn- und Bauholz vom Probst in Bonhof zu verlangen und, bei nachlässiger Verabreichung, sich an den jeweiligen Abt zu wenden, welcher für die Abreichung durch seine Förster sorgen wird. Im Filiale Gottmannsdorf hat der Pfarrer wöchentlich wenigstens einmal Messe zu lesen.“ Die vom Notarius publicus Schemitzer und vom Bischof Johann von Würzburg besiegelte Urkunde schließt mit den Worten: Acta haec sunt in Nurmberg in habitatione strenui viri Cunradi Waltstromerii in aula superiori 1408.

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/171&oldid=- (Version vom 1.8.2018)