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dieser 1696 an den Oberjägermeister Sig. von Heßberg, dieser 1712 an den Oberstwachtmeister von Rothschütz, dessen Sohn Karl Ludwig so übel wirthschaftete, daß das Gut Juden zufiel und zerschlagen wurde. Die Waldparzelle Birklohe (51 Morgen) kaufte das Klosteramt für 1500 fl., einen Theil der Felder der Wirth Humbser zu Bonhof, welcher auch die Schloßinsel mit ihren Baulichkeiten kaufte. Humbser, dem man zwei milde Stiftungen verdankt, starb kinderlos. Sein Anwesen kam an die Familie Lederer, die es noch besitzt. Die Schloßinsel mit ihren Gebäulichkeiten wurde im 30jährigen Kriege nicht verwüstet; sie diente als Asyl, um das Vieh aus der Nachbarschaft in Sicherheit zu bringen, z. B. aus Habersdorf, weßhalb nach dem Kriege Vergütung gefordert wurde. Die Gebäulichkeiten wurden erst in neuerer Zeit abgetragen.

Das Wirthshaus, wie oben bemerkt, nicht auf, sondern oberhalb der Schloßinsel erbaut, vom Kloster unterhalten und bewirthschaftet, wurde vom Abt Schopper gründlich restaurirt, daher im unteren Wirthszimmer an einem Stützbalken das Cisterzienserwappen mit der Jahrzahl 1531. (Beitr. S. 28.) Darauf wurde das Wirthshaus vom Kloster verpachtet und 1563 an den damaligen Pachtwirth Gg. Muckas verkauft. Im Verkaufbriefe hieß es: „Wir Melchior (Wunder) Abt und Konvent bekennen, daß wir aus Befehl des Herrn Markgrafen Georg Friedrich dem Gg. Muckas unsere Schenkstatt in Bonhof mit Hofrait und Weiherlein daran, 4 Morgen Ackers etc., dazu jährlich 35 Klftr. Brennholz für 1600 fl. rheinl. verkauft haben.“ Muckas erscheint fast 60 Jahre lang als vertrauter subalterner Klosterdiener, erst als Stallbube, dann als Stallmeister, oberster Förster des Klosters, Pachter des Wirthshauses und zuletzt als Käufer desselben. 1514 vor und nach besorgte er den Weineinkauf in Franken. 1527 zog er mit dem Markgrafen Kasimir nach Ungarn wider die Türken und kehrte heil zurück, der Markgraf aber als Leiche. Er starb 1568 und wurde in Heilsbronn begraben. Eine weitläuftige Inschrift auf seinem Epitaph in der Klosterkirche meldete, daß er elf Äbten, die alle namentlich aufgeführt werden, gedient habe.

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/141&oldid=- (Version vom 31.7.2018)