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väterlichen Hof unter gewissen Conditionen, wozu man ihn mit Mühe und Noth gebracht, übernommen. Sechs Höfe des Orts liegen noch in Ruin und hat sich zur Zeit noch Niemand zu deren Annahme finden wollen.“ Eben so trostlos berichteten die Räthe noch i. J. 1681: „Noch immer sind 6 öde Höfe vorhanden.“ Diese lagen 56 Jahre lang, von 1632 bis 1688, völlig verödet und unbewohnt. An dreien derselben soll gezeigt werden, welchen Verlust das Klosteramt durch den Entgang aller Renten erlitt. Den einen dieser Höfe kaufte 1629, drei Jahre vor dem Eintritt der Verödung, Cunz Röll von Joß Hofmockel für 1500 fl. Er hatte an das Amt 80 fl. Handlohn, dazu jährlich 15 Sra. Getreidegült und vierteljährlich 3 fl. Steuer zu entrichten. Zum Hofe gehörten 102 Morgen Äcker und gegen 8 Tgw. Wiesen. Im vierten Jahre nach dem Eintritt der Verödung war Niemand von den Relikten des inzwischen verstorbenen Röll und überhaupt Niemand zu bewegen, den Hof zu übernehmen. Den zweiten dieser 6 Höfe kaufte 1619, zwölf Jahre vor dem Eintritt der Verödung, Alban Hertlein von Stph. Spörlein für 785 fl. Er mußte an das Amt 52 fl. Handlohn, dazu jährlich 14 Sra. Getreide und vierteljährlich gegen 3 fl. Steuer entrichten. Zum Hofe gehörten 87 Mgn. Äcker und 7 Tgw. Wiesen. Im vierten Jahre nach dem Eintritt der Verödung fand der Hof Hertleins (dieser starb, wie Röll, 1636) keinen Übernehmer und blieb verödet; die Relikten zogen weg. Den dritten dieser 6 Höfe kaufte 1629, drei Jahre vor der Verödung, H. Eckhardt von seiner Schwiegermutter für 1100 fl. Er mußte an das Amt 52 fl. Handlohn und jährlich 14 Sra. Getreide, vierteljährlich gegen 3 fl. Steuer entrichten. Zum Hofe gehörten 87 Mgn. Äcker und 7 Tgw. Wiesen. Der Hof fand 1636 (auch Eckhard starb, wie Röll und Hertlein, in diesem Jahr) keinen Übernehmer und blieb öde und unbewohnt, da die Relikten wegzogen. So waren diese vormals so werthvollen Höfe durch den Krieg völlig werthlos geworden. Nachdem sich das Klosteramt 56 Jahre lang vergeblich abgemüht hatte, für diese 6 Höfe Pächter oder Käufer zu finden, so zerschlug man die Höfe in kleine Parzellen, die

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/126&oldid=- (Version vom 31.7.2018)