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nämlich 8 Bauernhöfe, die Mühle, die Schmiede, das Hirtenhaus und drei Söldengüter. Von 1631 an standen diese 14 Anwesen meist unbewohnt. Nur 4 derselben blieben während des Krieges bewohnt, darunter die Mühle. Die Häuser der Weggezogenen, obgleich nicht abgebrannt, verfielen gleichwohl, da sie Jahrzehnte lang nicht bewohnt wurden. Die dazu gehörigen Felder lagen unbebaut. Die auswärts noch lebenden Eigenthümer und die Relikten der Verstorbenen waren nicht geneigt, auf ihr verfallenes und verwildertes Eigenthum zurückzukehren, da man ihnen zumuthete, sofort auch wieder Gülten, Zehnten, Steuern etc. zu entrichten. Ihre sämmtlichen herrenlos gewordenen, nicht mehr rentirenden Liegenschaften fielen dem Klosteramte heim. Nach Beendigung des Krieges ließen sich durch den Klosterverwalter Krebs drei Individuen bewegen, ein Bauern-, ein Köblersgut und die Mühle nach mehrjähriger Verödung zu übernehmen. Der vierte Ansiedler war (1649) der genannte Klosterverwalter Krebs. Er pachtete den eben besprochenen, vom Kloster in eigener Regie bewirthschafteten, nun aber seit 18 Jahren verödeten und verfallenen Hof, für den sich durchaus kein Abnehmer fand. Er hatte an das Klosteramt jährlich 50 fl. Pacht zu zahlen und erhielt dafür den Hof mit allen Zubehörungen, alles benöthigte Holz, insonderheit die herkömmlichen 20 Klftr. Brennholz, das Heu von 18 Tgw. Wiesen in der Zell (bei Münchzell); dazu wurden ihm das Wohnhaus, Öfen, Fenster, Thore etc. und die Schafscheune auf Amtskosten hergestellt. Durch die Wiederaufrichtung des Schafhofes hoffte man zugleich neue Ansiedler für die übrigen, noch verödeten Höfe zu gewinnen, und zwar durch die Aussicht auf Verbesserung der Felder mittelst des Pferches, welcher jedem Übernehmer eines Hofes zugesichert wurde. Allein diese Lockung hatte den gehofften Erfolg nicht. Nur die Schmiede wurde 1651 für 25 fl. an den Mann gebracht, dann noch ein anderes Anwesen; die übrigen 6 Bauernhöfe blieben unbewohnt und öde; die unbebauten Felder flogen mit Wald an. Für einen derselben fand sich erst 1664 ein Übernehmer. Die markgräflichen Räthe berichteten darüber: „Jak. Hofmann zu Weiterndorf hat seinen lange Jahre öd gestandenen

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/125&oldid=- (Version vom 1.8.2018)