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zweite Frau starb in ihrer Vaterstadt Weißenburg. Sein Sohn Balthasar war unter den zuerst aufgenommenen Fürstenschülern, studirte in Wittenberg und genoß daselbst ein heilsbronnisches Stipendium. Eine lateinische Inschrift auf einer vormals im Chor der Kirche aufgehängten Tafel besagte, daß Porphyrius in Glogau geboren wurde, seine Bildung auf den drei berühmten Schulen zu Breslau, Königsberg und Leucoreum erhielt, 27 Jahre lang in Heilsbronn treu und mit großem Eifer das Evangelium verkündigte und 53 Jahre alt ohne vorherige Krankheit vom Schlage gerührt am 6. Dezbr. 1583 starb. 10) Konrad Ley (1584–94), Magister und Poeta laureatus, aus Bergbronn bei Krailsheim, früher Pfarrer in Windsbach, 1584 von den Räthen des in Königsberg weilenden Markgrafen nach Heilsbronn berufen. Im zweiten Jahr seiner Amtsführung brach im Klosterwirthshause die Pest aus. Es erlagen der Krankheit binnen vier Wochen sechs Personen. Ley berichtet darüber im Todtenregister: „Pest allhie. Daran sind gestorben vom 26. Sept. bis 21. Okt. 1585: 1. Thom. Herold, des Pachtwirths Söhnlein. 2. Andreas, sein Brüderlein. 3. Anna, deren 21jährige Schwester. 4. Barbara, des Wirths Frau. 5. Veronika Kratzer, des Kochs Töchterlein. Diese Veronika habe ich, Prediger Ley, beim Schindelgarten todtkrank aufgehoben und ihr Herberg verschafft; ist in Bürgla begraben worden. 6. Christina, Schmiedsweib.“ In Heilsbronn kamen weitere Pestfälle nicht vor, wohl aber an andern Orten der Umgegend, namentlich in Ansbach, weßhalb das dortige Regierungspersonal nach Krailsheim übersiedelte. In einem von dort aus nach Heilsbronn ergangenen Befehl hieß es: „Gott läßt allenthalben über die Sünde seinen Zorn sehen durch die Pest, die auch in Onolzbach in vielen Häusern eingerissen, weßhalb die Regierung nach Krailsheim verlegt worden ist. Wir vernehmen, daß auch bei euch zu Heilsbronn im Steinhof die Pest ausgebrochen sein soll, von Personen, die dort zechten, dahin gebracht. Daher ist unser Befehl, Personen, die von Nürnberg oder andern sterbenden Orten kommen, in Heilsbronn nicht einzulassen, die Schüler nicht an unreine Orte zu lassen. Wir vernehmen,

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/118&oldid=- (Version vom 1.8.2018)