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Kirchenordnung lauter und rein gepredigt und die Sakramente gemäß derselben gereicht werden, so haben wir zu solchem Amt den wohlgelehrten Ad. Schneider von Kulmbach, unsern Schulmeister, berufen. Weil er aber noch nicht examinirt und ordinirt ist, so bitten wir, dieses mit ihm fürzunehmen.“ Schneider erkrankte im dritten Monat nach seinem Amtsantritt, wurde (mit ihm Barth. König, einer der noch vorhandenen Mönche) nach Nürnberg in den heilsbronner Hof gebracht, vom Doktor Flosser behandelt, kehrte geheilt zurück und hielt im folgenden Jahre Hochzeit. Unter den Hochzeitsgästen waren der Richter Hartung, der Prior Immel und Joß, des Abts Sekretär. Der Abt Heberlein und sein Bursarius konnten wegen Verrichtungen in Merkendorf und Waizendorf nicht beiwohnen. Wenige Wochen nach der Hochzeit wurde der Pfarrer Herzog in Mkt. Erlbach „jämmerlich entleibt.“ Die dortige Gemeinde bat um baldige Wiederbesetzung der Pfarrstelle, worauf der Abt diese seinem Klosterprediger Ad. Schneider verlieh, welcher aber gleich in den ersten Wochen nach seinem Eintritt erkrankte. Der Richter Hartung, der Schulmeister Eckhard und der Vogt Sturm von Bonhof ritten nach Mkt. Erlbach, um den Kranken und dessen Frau zu trösten. Einige Tage darauf starb Schneider, nachdem er in Heilsbronn kaum ein Jahr lang, in Mkt. Erlbach nur einige Monate lang Pfarrer gewesen war. Der Abt fand vorerst keinen geeigneten Mann für die Predigerstelle in Heilsbronn, ließ diese drei Monate lang vom Pfarrer Winkler von Großhaslach verwesen und bat die Räthe in Onolzbach, ihm einen jungen ledigen Kirchendiener vorzuschlagen. Der Vorgeschlagene 8) Chph. Rurer (1553–57), bisher Diakonus in Windsbach, trat im Dez. 1553 in Heilsbronn ein, starb aber schon nach drei Jahren, kaum 30 Jahre alt. Längere lateinische Aufschreibungen zu seinem Gedächtniß rühmen seine dreijährige Wirksamkeit. 9) Stanislaus Porphyrius (1557–83), geboren zu Glogau in Schlesien, kam 1556 auf Empfehlung Melanchthons von Wittenberg in’s Fürstenthum Onolzbach, wo er vom Markgrafen Georg Friedrich seine erste Bedienstigung in Petersaurach erhielt. Es ist vorhin berichtet worden, daß der

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/113&oldid=- (Version vom 1.8.2018)