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zu Heilsbronn. Beide haben sich fromm gehalten. Ihre Kinder sind daher für ehelich zu halten.“ 5) Magister Sebast. Stieber aus Schwabach, (1544–49), zuvor Prediger in Langenzenn und dort bereits verheirathet, wurde vom Abt und Konvent nach Heilsbronn berufen, nachdem die markgräfliche Regierung in seine Abberufung von Langenzenn gewilligt hatte. Gleich bei seinem Amtsantritt legte er die älteste in der Pfarrregistratur vorhandene Matrikel an, aus der sich ergibt, daß die Einwohnerzahl in Heilsbronn damals nicht groß war. Während der fünfjährigen Amtsführung Stieber’s ergaben sich nur neun Sterbfälle. Sein letztes Amtsjahr in Heilsbronn fiel in die Zeit der Scheinrestauration des Klosters durch den Markgrafen Albrecht Alcibiades in Folge des kaiserlichen Interims, gegen welches er sich mündlich und schriftlich, wie oben beim 30. Abt berichtet wurde, energisch aussprach. 1549 zog er nach Weißenburg. Seine Ehefrau wird von Hartung unvortheilhaft charakterisirt. Sie erschien beim Gericht mit der Baderin, ihrer Nachbarin, von dieser verklagt, weil sie ihr vorgeworfen: ihre, der Baderin, Kinder hätten ihr, der Pfarrerin, einen Beutel mit Geld gestohlen. Dagegen warf die Pfarrerin der Baderin vor: sie habe ihr einen Possen gemacht, der keinem frommen Weibe zustehe. Nach vielen gegenseitigen Injurien gebot Hartung Beiden Frieden und fügte der Verhandlung die Bemerkung bei: „Wie lang es Fried bleiben wird, will ich wohl inne werden.“ 6) Joh. Schilling (1550 bis 52) wurde ebenso wenig wie sein Vorgänger vom Interim und von der Klosterrestauration berührt: es blieb Alles in seiner Kirche und in der ganzen Gemeinde auf lutherischem Fuße. Der Richter Hartung hob ihm ein Kind aus der Taufe. Schon nach zwei Jahren kam er nach Uffenheim. Ihm folgte 7) Adam Schneider (1552–53). Dieser war, wie vorhin berichtet wurde, sieben Jahre lang treuer und fleißiger Schulmeister in Heilsbronn, bis ihn der Abt Heberlein zum Prediger daselbst ernannte und den Examinatoren in Onolzbach zur Prüfung und Ordination empfahl, laut folgender Zuschrift: „Damit das Wort Gottes in unserer Pfarrkirche vermöge unserer gnädigen Herren Markgrafen

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/112&oldid=- (Version vom 1.8.2018)