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14 jugera vineti in Weygenheym, stubam balnearem et aream ad torcular ibidem.“ Näheres über Galmersgarten und Weigenheim im II. Bande.


Der 12. Abt Rudolf[1] (1263–81)

regierte 18 Jahre lang. Der jeweilige Kaiser oder römische König, als alleiniger Schirmvogt des Klosters, wurde gleich bei seiner Thronbesteigung vom jeweiligen Abt um Bestätigung der Privilegien des Klosters gebeten. In welcher Weise die Kaiser und Könige aus dem hohenstaufischen Hause, dann der Kaiser (König) Wilhelm von Holland die Bestätigung ertheilten, ist oben berichtet worden. In den zunächst folgenden Jahren kam eine derartige Bestätigung nicht vor. Es war die Zeit des sogenannten Interregnums, in welcher Unruhe und Gesetzlosigkeit im Reiche herrschten und machtlose Kaiser und Gegenkaiser, Könige und Gegenkönige in raschem Wechsel aufeinander folgten. Von derartigen Fürsten hatte das Kloster keinen Schutz zu erwarten; es scheint auch von ihnen keine Bestätigung der Klosterprivilegien erhalten zu haben. Die Namen jener machtlosen Fürsten: „Heinrich Raspe von Thüringen, Alfons von Kastilien, Richard von Kornwallis“, kommen in den heilsbronner Archivalien nicht vor. Auch Konradin von Schwaben, der letzte Hohenstaufe, zur Zeit unseres Abts, im Oktober 1268 in Neapel enthauptet, wird in keiner heilsbronner Urkunde genannt. Er scheint nie nach Heilsbronn gekommen zu sein, während sein Onkel, der jugendliche König Heinrich VII., wie oben berichtet, wiederholt dort weilte. Eine Hindeutung auf Konradins Kriegszug jenseits der Alpen findet sich jedoch in einer Urkunde d. d. Kal. Mart. 1268, aus welcher sich folgender Sachverhalt ergibt: Miles Bertholdus de Vrowe schenkte seinen Hof in Mitteln–Karpach den Brüdern zu Heilsbronn. Sein Lehensherr, Nobilis Ulricus de Warberg, genehmigte und besiegelte die Schenkung mit dem Beifügen: Ubicunque etiam ista parte montium sepedictus


  1. Vgl. Stillfried S. 35.
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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/89&oldid=- (Version vom 31.7.2018)