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kaiserlichen Vorfahren erwiesen habe. Zugleich sprach er den Wunsch aus, daß die in diesem Erlaß dem Kloster bezeugte Gunst ihm, dem Könige und seinen Altvordern zum Seelenheil gereichen möge. Dies waren des jugendlichen Königs Gedanken im Februar des Jahres 1235, da es ihm wohl ging in dem gastlichen Kloster zu Heilsbronn. Als das Jahr sich neigte, saß er zu San–Felice im Kerker, zu lebenslanger Haft verurtheilt von seinem kaiserlichen Vater, gegen den er sich empört hatte. Wer ihn (ohne Zweifel wegen der Jagd) nach Heilsbronn in das Burggrafenhaus geführt hat, ist aus den drei besprochenen Diplomen nicht zu entnehmen. Zwar wird darin der kaiserliche Rentmeister, Buttiglarius Cunrad, genannt, aber eines Burggrafen von Nürnberg geschieht darin keine Erwähnung. Die zwei letzten dieser Diplome fertigte der König in Nürnberg aus (18. Kal. Sept. 1234 und 3. Non. Febr. 1235), das erste von 1227 aber in Onolzbach, vermuthlich im Hause der Herren von Dornberg.


Der 7. Abt Walter (ca. 1233 bis ca. 1240)

regierte, wie sein Vorgänger, nur wenige Jahre, gewiß während der acht Jahre von 1233 bis 40, da er in den Urkunden aus dieser Periode als regierender Abt bezeichnet wird. Er erwirkte die soeben besprochenen Erlasse des jugendlichen Königs Heinrich VII. von 1234 und 1235. Im letztgedachten Jahre 1235 erwirkte er auch den Bd. II bei Petersaurach zu besprechenden Erlaß, durch welchen der Bischof von Würzburg den Erpressungen Rudolfs von Dornberg Schranken setzte. (Beitr. S. 216.) Dieser Erlaß wurde nicht in Würzburg, sondern in Nürnberg ausgefertigt, und zwar d. d. V. Kal. Fbr. 1235, sonach in denselben Tagen, in welchen der König Heinrich seine Urkunde ausfertigte, und zwar ebenfalls in Nürnberg. Der König und der Bischof waren Ende Januars und Anfang Februars gleichzeitig in Nürnberg und mit ihnen noch andere Hochgestellte. In dem unserem Abt zugestellten Erlaß des Königs erscheinen als Zeugen zuerst der Bischof Herman von Würzburg, dann folgen

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/76&oldid=- (Version vom 1.8.2018)