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aufs Haupt setzen und eine dauernde Regentschaft verleihen wird. Der Leib erlangt zeitlichen Ruhm zweitens wegen Stärke. Der Krieger kämpft tapfer, um Ruhm zu erlangen. So kämpft der geistliche Streiter Christi gegen die Feinde seines Herrn, gegen Sünde und Teufel, um ewigen Ruhm zu erlangen.“

Den Sermonen Einkurn’s ähnlich sind die in der heilsbronner Bibliothek (in Erlangen) befindlichen lateinischen Sermonen des 22. Abts Ulrich Kötzler. Die meisten dieser Reden hielt er an Ort und Stelle vor seinen Mönchen, einige anderwärts in den Jahren 1440 und 41 als Visitator der Klöster Ebrach und Kaisheim. Die um dieselbe Zeit von den Mönchen Ulrich Zeyß und Joh. Velter von Nürnberg gehaltenen Sermonen sind gleichfalls noch vorhanden. Keiner von diesen Rednern des 15. Jahrhunderts spricht mit solcher religiösen Wärme, wie ein Jahrhundert früher Konrad Soccus. Dagegen sprach und schrieb mit gleicher Wärme wie dieser ein anderer heilsbronner Mönch, dessen Schriften zuverlässig in der heilsbronner Bibliothek vorhanden waren, gegenwärtig jedoch nicht mehr daselbst (in Erlangen) vorhanden sind, wohl aber anderwärts, namentlich in München und Heidelberg. Sie wurden im J. 1870 vollständig veröffentlicht von Menzdorf unter dem Titel: „Der Mönch von Heilsbronn.[1] Sie sind insgesammt ascetischen Inhalts, deutsch, theils in Prosa, theils in gereimten Versen geschrieben und enthalten Folgendes: 1) Eine Betrachtung über das Abendmahl, 2) über das Gebet, 3) über die Vermählung der Seele mit Gott, und 4) die Legende vom heiligen Alexius. Der Verfasser schrieb, wie Konrad Soccus, nicht für das Volk, sondern für Klösterlinge, welche er am Anfang und Schluß der ersten Schrift anredet wie folgt:

Nu bite ich alliu guten kint,
Di in geistlichem leben sint,
Daz si mich des geniezzen lan,
Daz ich in hie gedienet han,


  1. Vgl. Stillfried S. 12.
Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 569. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/585&oldid=- (Version vom 1.8.2018)