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in unserer Schwachheit, ein Vater, der uns im Schoße der ewigen Seligkeit pflegt, ein Fürst des Friedens, uns zu befreien von Zwietracht. Was gibst du nun, o Mensch, dem Herrn für das, was er dir gegeben hat? Bete an den Säugling, liebe den wunderbaren Sohn, fürchte den Herrn! Aber ach, das Gegentheil thun Viele. – Am Sonntag Reminiscere. Text Matth. 15: Jesus und das cananäische Weib gingen aus. Erstens: der Ausgang des Herrn. Aus der Sonne geht der Strahl, aus der Quelle der Fluß, aus dem Hause der Bote, aus dem Kriege der Verwundete. So ging der Sohn Gottes aus vom Vater durch die ewige Zeugung: „Ich bin vom Vater ausgegangen und gekommen in die Welt.“ Joh. 16, 28. Er ging aus von der Mutter am Tage seiner Geburt: „Es wird der Bräutigam aus seiner Kammer gehen.“ Joel 2, 16. „Es wird eine Ruthe aufgehen von dem Stamme Jesse.“ Er ist aus der Welt gegangen durch sein Leiden. „Wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.“ Joh. 16, 28. Er sprach mit Jakob: „Mit meinem Stabe ging ich über den Jordan; nun kehre ich zurück mit zwei Heeren (turmae).“ So ging Christus am Stab des Kreuzes über den Jordan unserer Sterblichkeit, und mit zwei Heeren, mit Leib und Seele, kehrte er in den Schoß des Vaters zurück. Er ging aus, uns liebevoll zu trösten, er that es durch die Taufe, durch Unterricht, durch Mittheilung der Gnade: „Es wird eine Quelle vom Hause des Herrn herausgehen, die wird den Strom Sittim wässern.“ Joel 3, 23. „Du zogst aus, deinem Volk zu helfen, zu helfen deinem Gesalbten.“ Habac. 3, 13. Er ging aus, uns zu erleuchten; er ging aus an den Ölberg, um zu trauern. Zweitens: Der Mensch geht aus. Es gibt einen guten und einen schlechten Ausgang. Gut ist der Ausgang, wenn der Mensch vom Laster aus- und zur Tugend übergeht, wie der Dunst von unten ausgeht und zum Himmel aufsteigt. So ging Abraham aus seinem Lande. So gehen die Schwalben und Störche im Winter aus ihrem Lande, um in entfernten Gegenden ihre Nahrung zu suchen. So sollen wir die weltlichen Lüste verlassen, zur Sonne der Gerechtigkeit, Christum, uns wenden, zum entferntesten

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 567. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/583&oldid=- (Version vom 31.7.2018)