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Prozession an das Grab. Am Schluß der Feier: Salve regina. Die Leichen adeliger Personen wurden ebenso bestattet, jedoch nicht in der Katharinenkirche niedergestellt. Erkrankte ein Mönch bedenklich, so zog der Abt sammt allen Konventualen mit Wasser, Licht, Kreuz und Wein an das Krankenbett zur Reichung des Sterbesakraments, Psalmen singend, betend: Beatus qui etc., Judica me etc. Gloria etc. Nach Eintritt des Todes zogen die Genannten wieder in Prozession an das Sterbebett, Alle singend: Credo in unum Deum. Der Abt sprach die Litanei, der Konvent respondirte. Der Kantor intonirte: Subvenite sancti; der Abt: Oremus. Zug an das offene Grab, dasselbe zu weihen. Die vier ersten Bußpsalmen. Der Kantor: Libera me de morte aeterna. Darauf trug man den Verstorbenen in den Chor der Kirche zur Feier der Messe und dann unter vielen Gebeten hinaus in das Grab. Ebenso ausführlich wird das Verfahren bei den übrigen kirchlichen Handlungen beschrieben, z. B. bei den nachgenannten:


Die Aschermittwochsfeier.

Auf ein vom Kustos gegebenes Zeichen entschuhen (discalciunt) sich die sämmtlichen Konventualen, welche auf ein weiteres, durch die mittlere Glocke gegebenes Zeichen in die Horas gehen. Wechselgesänge zwischen dem Kantor, dem Konvent und dem fungirenden Priester. Meist knieend, das Gesicht zum Altar gewendet. Der Abt, vom Kantor gefolgt, tritt zu der im Presbyterium bereits aufgestellten Asche, empfängt vom Kustos Stola und Pastoralstab und besprengt die Asche mit Weihwasser. Der Kantor intonirt: Exaudi pater etc., worauf ein Vers, Gloria und abermals Exaudi folgt. Der Abt legt die Stola ab, empfängt vor den Stufen vom Prior die Asche, ingleichen der Prior vom Abt. Mit den Worten: Memento, quod cinis es etc., streut der Abt rechts, der Prior links an den Stufen des Presbyteriums erst den Dienern des Altars, dann den Senioren, den Jüngeren, den Novizen und den Laienbrüdern Asche auf das Haupt. Dann folgt die Messe: Misereris etc. Alle bleiben unbeschuht.

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 558. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/574&oldid=- (Version vom 1.8.2018)