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sie, ihr Bild und ihr tragisches Ende siehe Beitr. S. 182–84. Im J. 1570 befahl sie, bis zur Rückkehr von einer Reise ihrer Hofmeisterin Ursula von Ellershausen das Gemach in Heilsbronn, so sie (die Markgräfin) vormals allerwege innegehabt, einzugeben und noch 18 andere Dienerinnen zu versorgen. Diese sollten bei jeder Mahlzeit drei Maas Wein und drei Maas Bier, zum Schlaf- und Untertrunk zwei Viertel Bier erhalten. An den Verwalter Kornberger schrieb sie wegen Aufnahme einer Person und eines Lieblingshundes: „Von Gottes Gnaden, Elisabeth, Markgräfin zu Brandenburg etc. Unsern gnädigen Gruß zuvor. Ehrbar, Lieber, Getreuer. Es ist unser ganz gnädiges Begehren, ihr wollet gegenwärtige Briefszeigerin, Dorothea Vischerin, anstatt der verstorbenen alten Suffa, welche auch auf unsern gnädigen Befehl ist in das Kloster (in das Spital) aufgenommen worden, auf- und annehmen. Daneben schicken wir euch auch einen Hund, die Greuin genannt, welche nunmehr alt und nicht mehr zu gebrauchen ist. Die wollet ihr unterhalten lassen, wie es einem Hund gebührt, so lang sie lebt. Das wollen wir uns gnädig zu euch versehen und sind euch mit Gnaden wohlgewogen.“ Der Markgraf beabsichtigte, noch bei Lebzeiten Wunder’s das Klosteramt Waizendorf seiner Gemahlin Elisabeth zu übergeben. Wunder hatte von dem Projekt noch keine Kunde, als das fürstliche Paar um Weihnachten 1577 „in wichtigen Angelegenheiten“ nach Polen und Preußen reiste. Nach der Abreise wurde das Projekt unserem Abt eröffnet, von diesem aber laut der in den Beitr. S. 182 mitgetheilten Erklärung vom 7. März 1578 zurückgewiesen. Das der Markgräfin zugedachte Amt Waizendorf fiel vier Monate darauf dem Markgrafen zu, da unser Abt am 13. Juli starb, – der letzte heilsbronner Klösterling, nach dessen Tod der Markgraf Herr des ganzen Klostergebietes wurde.

Im Januar 1566 requirirte Georg Friedrich bei Gelegenheit eines Reichstages in Augsburg mehrmals Klosterpferde. Im März nach Ansbach zurückgekehrt, requirirte er von Heilsbronn und Neuhof zwei Klosterköche, da er den Kurfürsten von Sachsen und Andere zu bewirthen hatte. Auf dem Reichstage war, wie

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 515. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/531&oldid=- (Version vom 31.7.2018)