Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1).pdf/520

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schwabach, nach Heilsbronn, um alles Vorhandene zu inventarisiren, alle Dokumente, Saalbücher etc. etc. an einen sichern Ort zu bringen und diesen zu versiegeln. Einem abermaligen Bescheid zufolge kamen zum Amtmann von Mußlohe vier weitere Kommissäre: Gottfried Lochinger, Ernst von Krailsheim, Peter Proll, Rentmeister, und Georg Hödel, Amtmann zu Forndorf, um die Rechnungen der Vögte, Pfleger und Förster zu prüfen und den Haushalt im Kloster selbst und in den Vogteien zu ordnen. Von einer Abtswahl war vorerst keine Rede. Es folgte eine fast einjährige Vakanz, während welcher der Rentmeister Proll nebst dem Prior und dem Richter die Angelegenheiten des Klosters besorgten, wie nachher berichtet werden wird.

Im Vorgefühl seines nahen Todes ließ unser Abt für eine akkordmäßig festgestellte Summe sein „Epitaphium“ fertigen und verfaßte dazu folgende, augenfällig nach seinem Tode vervollständigte Inschrift: Vivus monumentum hoc fidei meae posui, qua credo me consepultum cum Christo in baptismo, ruisum ab eo in die censorio resuscitatum iri. Georgius Artopoeus dictus has inclytas aedes rexi tres annos abbas. Condimenta vitae meae fuerunt labor et luctus. Tuus certe, o homo, ultimus dies abesse non potest. Vivere igitur volens, obsecro, ne facias morte digna. Qualis enim exieris de hac vita, talis futurae vitae redderis. Obiit anno Christi 1561 die 26 augusti. Die Worte standen auf einer aufgehängten Tafel. Unten auf dem Stein auf einer Messingtafel standen die Worte:

Mole sub hac somnum post fata Georgius abbas
Publica quo cecidit res moriente capit.
Mitis erat, cultor pietatis et arbiter aequi
Pieridumque dabat larga alimenta choro.
Has ubi sed rexit trieterida sedulus aedes,
Astra avide repetit mens pia, corpus humum.

Der Verfertiger des „Epitaphiums“, der Maler und Bildhauer Lukas Gruenberg, vollendete seine Arbeit erst drei Monate nach des Abts Tod. Daß er seinen Lohn dafür erst nach

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 504. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/520&oldid=- (Version vom 1.8.2018)