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Ansbach gefertigt. Auf einer nicht mehr vorhandenen Gedächtnißtafel in der Klosterkirche standen folgende Worte:

Carmen de obitu reverendi in Christo patris ac domini Philippi Heberlein, hujus monasterii abbatis 31, qui obiit anno 1554, mense martio, die 17.

Hic binis abbas postquam regnaverat annis
In sua quae petiit regna Philippus abit.
Ne tamen hinc totus nobis remanentibus iret,
Coelo animam supplex reddidit ossa solo.
Quisquis es idcirco posita haec qui marmora spectas
Dic: bene sopiti membra sepulta cubent.

Verfasser dieser Inschrift ist ohne Zweifel der oben wiederholt genannte Kaspar Bruschius, welcher sich damals in Nürnberg und Heilsbronn aufhielt.

Eine Bemerkung in der oben oft angeführten Monumentenbeschreibung von circa 1600 lautet: „Philippus Heberlein regierte das Kloster ganz nützlich zwei Jahre. Er ließ viel nützliche Gebäu aufrichten; sonderlich, das wohl zu loben ist, hat er aufgerichtet und gebauet das Bräuhaus zum Bier, welches weit berühmt ist, Anno 1553.“ Die Jahrbücher und Rechnungen bestätigen es allerdings, daß Heberlein „ganz nützlich“ regierte; sie bestätigen aber nicht, daß er „viel nützliche Gebäu“ aufrichten ließ. Dazu reichten während seiner nur zweijährigen Regierung seine durch den Krieg sehr in Anspruch genommenen Mittel nicht aus; er mußte sich auf die nothwendigsten Bauausgaben beschränken. Dagegen erkannte er, ein sparsamer Haushalter, daß bei den hohen Weinpreisen eine im Orte selbst errichtete Brauerei ökonomisch vortheilhaft sein werde. Vor seiner Zeit wurde in Heilsbronn nur wenig Bier gebraut, kein Versandtbier; man beschränkte sich auf den Bedarf im Kloster selbst und in den auswärtigen Klosterschenken: „Ein Bier, welches weit berühmt ist, Anno 1553“, hieß es soeben. Zuverlässig ein wahres Wort; denn der Markgraf Albrecht erbat sich Anno 1555 vom Abt nicht nur schwabacher Bier, sondern ausdrücklich „auch dabei ein Faß des Bieres, so ihr auf birgische Art zu Heilsbronn brauen

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 464. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/480&oldid=- (Version vom 31.7.2018)