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Jahren (im schmalkaldischen Kriege) durch einen kaiserlichen Trumeter und Trabanten geschützt worden. Bitte daher wieder um lebendige Salvaguardia für den Fall, daß die Truppen durch unsere Gegend marschiren sollten.“ In gleichem Sinne schrieb der Abt an den Sekretär Granvella’s, Paul Pfinzing, Sohn des dem Kloster befreundeten Martin Pfinzing. Diese Briefe sendete der Abt durch den wiederholt genannten Magister Othmayr. vormals Schulmeister in Heilsbronn, dann Probst und Chorherr in Onolzbach. Den Magistrat in Windsheim bat er, heilsbronnischen Unterthanen zu gestatten, beim Herannahen der Heere ihre Habe in die Stadt zu bringen. Als die Heere in der dortigen Gegend bereits eingetroffen waren, erhielten vom Abt 12 seiner Unterthanen in Westheim, 3 in Urphersheim und 3 in Suntheim Schutzbriefe folgenden Inhalts: „Den ehrenvesten Herren Obersten, Hauptleuten und Kriegsräthen seiner römisch-kaiserlichen Majestät entbieten wir Philippus, Abt zu Hailsbrunn, unsern willigen Dienst zuvor. Nachdem kaiserliche Majestät unser Kloster und desselbigen Dörfer, Flecken, Weiler und arme Leut laut Brief und Siegel in ihren Schutz genommen und auf gegenwärtigem Kriegszug vor Schaden und Plünderung gefreit hat, so bitten wir, die gegenwärtigen Briefzeiger und ihre Güter mit Brandschatzung und Plünderung, laut kaiserlichem Befehl, zu verschonen. Daran thun Ew. Ehrenvest ihrer kaiserlichen Majestät Gefallen.“ Das Ungewitter ging glücklicherweise schnell vorüber, da die beiderseitigen Heere an den Rhein zogen. Im Spätherbst 1552 war das Kloster frei von Truppen. Am 3. Nov. schrieb Hartung: „Königlicher Majestät Gesandter, Herr Florian v. Gries, ist nechten ankommen mit 12 Reisigen und heute nach dem Essen nach Nürnberg verreist.“ Nach mancherlei Drangsalen während des Jahres konnte man nun wieder freier athmen, am 17. Oktober die Weinlese in Bonhof und Heilsbronn beginnen und am 29. beendigen. Es war ein ungewöhnlich reiches Weinjahr. „Von Bonhof wurden 62 Kufen hereingeführt.“ Vom Pfefferberg bei Heilsbronn erhielt man 32 Kufen. Am ersten Christtage schrieb Hartung in friedlicher Stimmung: „Heute hab ich keine Handlung


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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 457. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/473&oldid=- (Version vom 1.8.2018)