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des Neugewählten den besten Gaul, „um 42 fl. erkauft, aber viel besser gewesen“, sonst aber kein Geschenk; sein Prior einen Becher, 7 fl. werth, sein Sekretär 2 Thaler, sein Kammerer 2 Thaler, Wolf von Rotenhan 3 Thaler, jeder Knecht 1 fl., der Schaffner im ebracher Hofe zu Nürnberg einen Becher, 10 fl. werth, sein Knecht 1 Thlr. Der Abt von Lankheim erhielt einen vergoldeten Becher, 22 fl. werth, und 14 Thaler baar, die er aber nicht annehmen wollte; sein Kaplan einen Becher, sein Sekretär 2 Thaler, seine 8 Diener 8 fl. Ähnliche Geschenke erhielten die übrigen Anwesenden: Veit Asmus von Eib mit vier Knechten, Hans Wolf von Lentersheim, sein Junker und noch zwei vom Adel und seine sechs Knechte, Statthalter Engelhard von Ehenheim mit einem Schreiber und vier Knechten; Sigmund von Luchau mit zwei Knechten, Kanzler Tettelbach mit zwei Schreibern und zwei Knechten. „Was der neue Herr Abt für sich verschenkt, ist hier nicht verzeichnet.“ Unter den genannten Beschenkten waren zwei, Veit Asmus von Eib und Hans Wolf von Lentersheim, nicht erst zum Wahlakt gekommen, sondern seit Wirsings Tod anwesend mit ihrer Dienerschaft, „zur Aufrechthaltung von Ordnung und Schutz.“ Sie verordneten, daß während dieser Einlagerung ihren 16 Knechten täglich gereicht werden sollte: „früh zur Suppe 3 Maas Wein und 2 Ms. Bier, zum Untertrunk 4 Ms. Wein und 3 Ms. Bier, nichts mehr darüber. Die Mahlzeit sollen sie im Konvent haben. Daran sind sie wohl zufrieden gewesen. Während des Gastmahls am Wahltage hat der Schulmeister Comoediam Paudoniam genannt agirt, ist wohl damit bestanden. Am zweiten Tage nach der Wahl, nachdem sämmtliche Gäste weggefahren, hat der neuerwählte Herr des Verstorbenen Rest, Baarschaft, Silbergeschirr und Kleinod im Thurm besichtigt. Wir Klosterdiener Alle haben ihm Pflicht gethan“, berichtet Hartung. Mercurius Herdegen, Goldschmied zu Nürnberg, wurde vom neuen Abt beauftragt, auf dem ihm zugeschickten (ovalen) Abtssiegel anstatt des Namens Johann den Namen Philipp einzugraviren, oder, wenn dieses nicht thunlich sei, ein neues „Secret oder Petschaftring“ anzufertigen.

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 452. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/468&oldid=- (Version vom 1.8.2018)