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Andere im Kloster selbst keine Stunde entbehrt werden kann.“ Am 1. Aug. bat der Abt den Magistrat in Windsheim, den heilsbronner Unterthanen in jener Gegend beim Herannahen des Krieges zu gestatten, ihre Habe in die Stadt bringen zu dürfen. Gleichzeitig wurde dem Abt befohlen, 22 taugliche Leute zur Besatzung nach Plassenburg zu schicken. Diesen Befehl ertheilte „Friedrich der Jüngere, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern, Inhaber der obern Markgrafschaft,“ welchem Albrecht während seines Feldzuges die Vertheidigung von Plassenburg aufgetragen hatte. Von Onolzbach aus erging der Befehl: Proviant bereit zu halten, damit die von der Donau her anrückenden kaiserlich-niederländischen Truppen, welche baar bezahlen würden, nicht gezwungen wären, gewaltsam zu fouragiren. Ein landgrafischer (hessischer) Proviantmeister ließ von Heilsbronn 20 Sra. Mehl und 200 Sra. Haber nach Weißenburg und Nördlingen liefern und verhieß in einer Empfangsbescheinigung Zahlung binnen 14 Tagen. Die kaiserlich-niederländischen Völker lagerten am 7. Sept. bei Aub. Ihr Befehlshaber (von Büren) gab den aus Onolzbach ihm entgegengesendeten Deputirten die beruhigende Versicherung: er werde der Markgräfin Emilie und ihrem Sohne sammt Land und Leuten, insonderheit ihrer Stadt Schutz gewähren, verlangte aber Zufuhr von Proviant gegen Zahlung. Hans Enke, Verwalter des heilsbronner Hofes in Randersacker, wurde von unserem Abt angewiesen, wie er sich zu verhalten habe, wenn katholische oder protestantische Truppen dahin kommen würden. Die Instruktion lautete: „Wo die kaiserlichen Truppen bisher waren und wo man ihnen willig begegnete, da haben sie weder beschädigt, noch geplündert. Kommt ein kaiserlicher, katholischer Heerhaufen vor Randersacker, so gehe zum Obersten und sage ihm: Dieser Hof und Wein gehören dem Kloster Heilsbronn und sind dem Markgrafen Albrecht von Kulmbach zugehörig, welcher in kaiserlichen Diensten steht. Thue dem Obersten eine Verehrung und bitte um Schutz. Kommen aber landgrafische (landgrafhessische, protestantische) Truppen, so sage: Das Kloster Heilsbronn steht dem jungen Markgrafen Georg Friedrich von Onolzbach zu,

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 424. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/440&oldid=- (Version vom 31.7.2018)