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112 fl. Ist Alles an den Galgen kommen durch Johann Schopper und Sebastian Wagner, diese zween Puben.“ Darauf verzeichnet er seine eigenen Ausgaben für Nothwendiges, z. B. „Ein Weiher im Himmelreich bei Königshofen ist abgerissen, hab ich Bruder Georgius Greulich gegeben 47 fl. und Korn, Haber, Gerste und Erbsen. Hab ich im Kloster die Mauer allenthalben lassen bessern, 10 fl., den Marstall, das Gerbhaus, das Richtershaus, das Pfortenhaus lassen decken. Hab ich die Mauer um das ganze Kloster lassen decken, den Thurm im Garten des Wirths zum Steinhof und den Thurm in des Abts Hönnergarten gegen den Weinberg hinaus neu machen lassen.“ Keine dieser Baulichkeiten kostete große Summen. Die Zeiten, in welchen die Äbte über große Summen disponiren konnten, waren vorüber. Auf die Pfarrgebäude in Dambach verwendete der Abt 30 fl. Vom Markgrafen Albrecht aufgefordert, die Bibliothek des in Ansbach verstorbenen Vincenz Obsopäus (Beitr. S. 152), welcher 1531 dem Abt Schopper ein Buch dedizirt hatte, anzukaufen, antwortete er: „Unsere Liberei ist schon groß, so daß wir viele gute Bücher nicht aufstellen können. Haben der Bücher, sonderlich der lateinischen, schon genug und so gute, wie nicht leicht in einem Kloster unseres Ordens, manche zwei- und dreifach. Dazu haben wir große Ausgaben für die Haushaltung, tägliche Gastung, für Schule, Studenten, Kapitalzinsen etc.“ Kostbare Geschenke, wie sie früherhin von Äbten gemacht wurden, konnte er nicht mehr machen. Den fürstlichen Räthen unter- und oberhalb Gebirgs, welchen er für ihre Bemühungen bei seiner Wahl und Anderes Dank schuldig war, übersandte er Becher und bat: „mit diesen kleinen Bechern vorlieb zu nehmen, da er bekanntlich in ein bloß Haus, in eine geringe Baarschaft gesetzt worden sei und das Kloster große Schulden habe.“

Schoppers Schule fand unser Abt nicht mehr in dem guten Zustande, wie sie zur Zeit der Resignation ihres Stifters war. Der Stiftung gemäß sollten 12 geschickte, arme Knaben (Jünglinge), vorzugsweise Söhne von Klosterunterthanen, aufgenommen werden. Allein 1544 war die Zahl, besonders durch

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 417. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/433&oldid=- (Version vom 31.7.2018)