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Korngült geliefert hatten. Nold von Seckendorf, Mitdorfherr in Bechhofen bei Wieseth, verwehrte einem dortigen heilsbronner Bauer, seinen Hof und Brunnen einzulantern. Da dieses gleichwohl geschah, so überfiel Nolt den Bauer auf dem Felde fluchend, mit gespannter Büchse und schoß nach ihm. Er hatte schon vorher gedroht, den Bauer zu erschießen, was er dann mit 40 bis 50 fl. abtragen werde. Der Bauer bat seinen Lehensherrn, unsern Abt, um Schutz. Derselbe Nold von Seckendorf hatte Fehde mit Hans Christoph von Eib zu Sommersdorf und mit Georg von Rein. Nachdem sie einander abgesagt, erschien Hans Christoph mit Reitern und Landsknechten in Bechhofen, versammelte die Eingesessenen und rieth ihnen, ihre Habe zu flüchten; „denn – versicherte er – greift man mich an, so greife ich wieder an.“ Die dortigen heilsbronner Unterthanen baten unsern Abt um Hilfe, worauf dieser an Hans Christoph von Eib schrieb, daß der Markgraf Georg gegen ihn einschreiten werde, wenn er heilsbronner Unterthanen beschädigen würde. Hans Christoph wurde aufgegriffen und nach Onolzbach gebracht. Neun Jahre darauf wurde er in Heilsbronn begraben. (Siehe unten Abschn. VII bei Eib.)

Am häufigsten korrespondirte der Abt mit den beiden Markgrafen Georg und Albrecht, und zwar über sehr verschiedene Angelegenheiten. Hier einige Beispiele:

Die beiden Markgrafen begehrten 10 Sra. Hundsmehl gegen Vergütung durch Haber. Antwort des Abts: „Im ganzen Kloster haben wir kaum so viel Hundsmehl, um E. F. G. Hunde einen Tag und eine Nacht lang zu erhalten. Haben überhaupt wenig Getreide.“ Markgraf Georg begehrte drei angeschirrte Wagenpferde zum Transport seiner Räthe auf das Gebirg. Antwort des Priors Wirsing und des Konvents: „Unmöglich! Unser Abt ist gegenwärtig auf der Gült und Fischet zu Neuhof. Wir haben E. F. G. bereits eine Mene zu einer Weinfuhr von Franken gestellt; deßgleichen eine für Herrn Markgrafen Albrecht in Neustadt. Unsere übrigen Menen sind zur Beischaffung von Wein nach Randersacker geschickt.“ Markgraf Georg zeigt an, daß seine

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 405. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/421&oldid=- (Version vom 31.7.2018)