erfuhr, daß der Rekonvaleszent wieder Lust zu gewöhnlichem Gemüse habe, so schickte er ihm heilsbronner Habermehl mit einem freundlichen Schreiben. Auf gleich gutem Fuße stand Schopper mit Sigmund von Zedwitz, Witthumsverwalter zu Neustadt und Amtmann in Kadolzburg, früher in Windsbach. Der vorige Amtmann in Kadolzburg, Sigmund von Heßberg, vom Kaiser zum Kriegsrath gegen die Türken ernannt, bat vor seinem Abzug unsern Abt um ein Faß Habermehl, welches der Abt ihm übersandte mit dem Wunsch, daß Gott ihn gegen den grausamen Tyrannen der Christen schützen möge. Der Markgraf Friedrich von Ansbach, Domprobst zu Würzburg, welcher mit auszog, erbat sich von unserem Abt zwei Pferde und Kleidung für seinen Obersten. In den Beiträgen S. 137 ist berichtet worden, daß der Markgraf Friedrich, Georgs Bruder, lutherisch gesinnt und mit Schopper sehr befreundet war. Er verließ seine Domprobstei und wurde kaiserlicher Feldhauptmann im Türkenkriege. Die Jahrbücher melden von seinen Thaten gegen die Türken nichts, wohl aber, daß er im Januar 1533 sich in Ansbach aufhielt und unserem Abt fünf junge Hunde zuschickte mit der Bitte, sie auf drei Vierteljahre aufzunehmen und erziehen zu lassen. Schopper antwortete ihm: „Bin dazu ganz willig; habe die Hunde in meine Probstei gen Bonhof gethan, wo sie viel besser als im Kloster aufbewahrt und nach E. F. G. Gefallen sauber gehalten und erzogen werden. Und als sich E. F. G. gnädig erbieten, mich und mein Konvent in Kurzem persönlich heimzusuchen, um zu sehen, wie es um mich, mein Gotteshaus und Konvent gestaltet ist, das wünsche ich herzlich und bitte unterthänig, es nicht zu unterlassen. Denn E. F. G. sind mir und meinem Konvent allezeit ein gnädiger Gönner und Herr und Gast.“
Schopper sprach sich entschieden für den reformatorischen Fortschritt aus; aber eben so entschieden auch, wie oben berichtet wurde, für Beibehaltung der lateinischen Messe, der Seelenmesse und der Ohrenbeichte. Die ebengenannten ihm befreundeten adeligen markgräflichen Räthe theilten seine religiöse Anschauung und besuchten daher gerne den Gottesdienst in seiner Kirche, besonders
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 347. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/363&oldid=- (Version vom 31.7.2018)