Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1).pdf/256

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

quod per ipsum aut tempore sui reguminis sit factum, agnoscat. Er hatte beim Schreiben dieser Worte keine Ahnung von den Ereignissen, welche schon nach wenig Jahren seine Plane durchkreuzten und ihn bewogen, den Krummstab niederzulegen. Das Buch sollte ihm als Jahrbuch dienen, worin er zur Notiz für die Nachwelt und zur Erinnerung an seinen Namen einschreiben wollte, was er zum Besten seines Mönchsstaates überhaupt und zum Schmuck seines Klostersitzes insonderheit thun würde. Allein schon nach wenigen Jahren mußte er, in Folge der Reformation und des Bauernkrieges, seine Einschreibungen beschließen. Der 1. Abschnitt in seinem Buche handelt vom Ertrag der Weinberge; der 2., 3. und 4. von seinen Ausgaben für Güter, Pretiosen, Bücher und Bilder; im 5. und letzten registrirt er einige seiner Ausfertigungen in Betreff gemachter Acquisitionen. Er überschrieb diese fünf Abschnitte wie folgt: I. Potus conventus. II. Bona emta tempore Abbatis 26. III. Libri emti. IV. Edificia diversa erecta et reformata. V. Littere cum sigillo abbaciali et conventuali sigillate. Diese fünf Abschnitte des Buches sollen hier näher besprochen werden, da sie klar nachweisen, was der Abt beabsichtigt und ausgeführt hat.

I. Potus conventus. Das Jahr 1517/18 war, wie erwähnt, ein Mißjahr. Die Weinberge bei Neuhof ertrugen nichts, die bei Heilsbronn und Bonhof nur 18 Eimer, die bei Randersacker nur 5 Fuder. Überdieß war das sonst so renomirte randersackerer Gewächs dießmal von so geringer Qualität, daß der Bursarius Wenk (nachmals unser Abt), welcher die Ausgaben für den dortigen Weinbau zu bestreiten hatte, seiner Rechnung die Randbemerkung beischrieb: Fuit isto anno miseria, permixta acito, felle et absinthio. Gleichwohl sind „die Kalterherren von Heilsbronn nach Randersacker hinabgefahren.“ Um so ergiebiger war die Weinernte des folgenden Jahres 1518. Randersacker lieferte 32 Fuder „eigenes Gewächs“, wozu noch 16 Fuder in Iphofen, 16 in Bullenheim gekauft wurden. Noch ergiebiger war die Weinernte i. J. 1519, so daß die Maas Wein wieder für 7–8 Pfg. ausgeschenkt wurde; zwei Jahre vorher

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/256&oldid=- (Version vom 1.8.2018)