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Albrecht Achilles hinterlassene Wittwe, Mutter des Markgrafen Friedrich von Ansbach und Schwanenordensritterin, zur Feier eines Jahrtages die Gefälle von Gütern bei Wernsbach, Windsbach und Untereschenbach, welche sie von Hans Wolf von Absberg zu Frankenberg für 170 fl. gekauft hatte. In den Beiträgen S. 123 bis 125 ist Näheres mitgetheilt worden über die Kurfürstin, über ihre Schenkung, über das Ceremoniell bei der Feier ihres Jahrtages, über ihre Grablegung in Heilsbronn, über die Wiederausgrabung ihrer Gebeine und über ihre Schwanenordenskette. Sie wohnte in Neustadt. Dort wurde auch die Schenkungsurkunde ausgefertigt in Gegenwart unseres Abts und seiner Altherren, welche in der Urkunde durch Unterschrift und Siegel angeloben mußten, dereinst an den Jahrtagen Alles in der Kirche nach Vorschrift der Kurfürstin zu halten und im Refektorium den Mönchen die ihnen zugedachten Erquickungen zu reichen. Der Schenkungsurkunde zufolge sollte die Todtenfeier „allweg auf den Tag vor St. Bartholomäusabend“ (24. Aug.) stattfinden; sie ist aber beim 7. September im Vigilienbuche eingetragen mit den Worten: De domina Anna, ducissa Saxoniae, conthorali Marchionis Alberti principis electoris; missatrium regum cum salve regina. Subcellarius dat pisces conditos et assos, 1 frixum super caules, panem, vinum, mel et libetum. Die Kurfürstin starb am 31. Oktober 1512, sonach 10 Jahre nach Ausfertigung ihres Schenkungsbriefes. Drei Wochen vor ihrem Tode war ihre Schwiegertochter Sophia, Frau des Markgrafen Friedrich von Ansbach, in Heilsbronn, und zwar in der Hauptgruft, bestattet worden. Für die Leiche der Kurfürstin Anna erbaute man ein eigenes Grab mit einem altarsteinförmigen Sarkophag. Auf wessen Kosten und von wem dieser gefertigt wurde, ist nicht bekannt. Auf Kosten des Klosters wurde er zuverlässig nicht gefertigt, da unser Abt keine Ausgaben dafür verrechnet und des Sarkophags überhaupt gar nicht gedenkt, während er, wie wir nachher sehen werden, die Ausgaben für Kunstgegenstände, die er fertigen ließ, pünktlich verrechnet und die Gegenstände genau bezeichnet. 1513 vereinnahmt der Abt 200 fl. ex

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/239&oldid=- (Version vom 31.7.2018)