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eorum credentiis in ligneis reservaculis.“ Bei den wenigst kostbaren heißt es: „12 picaria habet servitor pro usu cottidiano.“ Ferner sind 13 Kelche (ciphi, nicht calices oder Altarkelche) verzeichnet; darunter ein großer, „wie ein Schal gemacht“; 12 vergoldete und 12 hölzerne cum pedibus, manubriis et coronis argenteis deauratis. Ferner sind verzeichnet: 24 Löffel, darunter 12 ganz von Silber (coclearia ex integro argentea), und 12 mit silbernen Stielen (cum manubriis argenteis). Zu diesen 24 Löffeln kamen noch mehrere mit silbernen Stielen zum täglichen Gebrauche. Die Holzgattung, woraus diese Löffel mit silbernen Stielen geschnitzt waren, ist nicht näher bezeichnet.

Die erste Jahresrechnung des Abts über seine Privatkasse entzifferte eine Totaleinnahme von 908 Gulden, 1 Talent und 24 dl. (1 fl. = 8 Talente und 12 dl.), darunter die im Nachlaß des vorigen Abts vorgefundenen 400 fl. Die Totalausgabe betrug 825 fl., darunter eine Zahlung an den wiederholt genannten Maler Johann Speirer von Nürnberg, 15 fl. an Joh. Muskateller für gedruckte Bücher, 100 fl. Beitrag zu einem Geschenk für den Markgrafen und 100 fl. Beitrag zu einem Darlehen, welches derselbe vom Kloster und den Klosterunterthanen erhielt. Bamberger verbucht letztere Ausgabe mit der Beischrift: Utinam juxta promissa rehaberemus. Anstatt der Rückzahlung erfolgten stets neue Forderungen. 1504 verlangte der Markgraf serioso scripto, ihm für seine Truppen 300 Sra. Haber und 200 Sra. Korn nach Schwabach zu liefern. Der Abt sandte seinen Prior und den Präpositus Faber an den Markgrafen mit der Erklärung, daß die Lieferung dieses Quantums unmöglich sei. Der Markgraf hörte ruhig (blande) die Erklärung an und antwortete dann den beiden Emissären: „Nicht euer Konvent trägt die Schuld bei diesem Widerspruche, sondern euer thörichter, eingebildeter, widerspännstiger (stolidus, elatus sibique contrarius) Abt.“ Dann erinnerte der Markgraf an die Wohlthaten, welche er dem Kloster erzeigt habe, und wies die Emissäre an den Senat, welcher weitern Bescheid geben werde. Die Emissäre hinterbrachten Alles unserem Abte, welcher die

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/227&oldid=- (Version vom 1.8.2018)