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Schrift Doktor; Friedrich Keser, Prior; Joh. Glatz, Supprior; Joh. Textoris, Bursarius; Konrad Gumpeltzhofer, Unterkellner und Weinschließer; Konrad Panckmann, Kamerarius; Hermann Seemüller; Kaspar Saltzmann, Portner; Jodokus Tiermann, Kornschreiber; Johann Fabri, des Herrn Abts Kaplan; Joh. Mawrer, des Abts Diener; Johann Mack, Kantor und Kustos.“ Darauf wurde vom Abt das ovale Abtssiegel, vom Prior und Konvent das runde Klostersiegel untergedrückt und schließlich fügten die beiden Markgrafen ihre Siegel bei. Der Brief wurde nicht in Heilsbronn, sondern in Onolzbach, Montag nach St. Johannistag Sunwenden 1492 verabfaßt. In einigen derartigen Schenkungsbriefen ist von den mitleidigen Schenkern, welche sahen, wie kurz die Mönche gehalten wurden, die Drohung beigefügt, daß die Schenkung sofort zurückgenommen werde, wenn man unterlassen würde, den Mönchen das ihnen zugedachte Deputat zu reichen. Unser Abt scheint seinen Mönchen das Reichniß nicht vorenthalten zu haben, da er im Vigilienbuche eintragen ließ: Feria sexta aute Judica est anniversarium illustrissimi principis domini Alberti Marchionis Brandenburgensis. Missa trium Regum. Subcellarius dat urnam vini, duo frusta piscium conditorum de luceis et carponibus, item unum frixum super olera, quatuor assos, panem, mel, libetum de bonis in Brettenlohe.Über den Dreikönigsaltar, an welchem das Todtenamt celebrirt wurde, siehe oben S. 130.

Unser Abt stellte seine letzte Jahresrechnung am letzten Dezember 1497. In derselben verausgabte er 24 talenta bina vice vocatus ad consilium principis. Diese zweimalige Berufung an den markgräflichen Hof zeigt, daß er in seinem letzten Lebensjahre noch rüstig war. Weiter verrechnet er seine Ausgaben für Geschenke, für die Gedenktafel des Markgrafen Sigmund, für eine Sendung Lachs aus Heidelberg und Anderes, am Meisten für die vorhin besprochenen silbernen Statuetten. Gleichwohl fand sich nach seinem Tode in seiner Privatkasse ein Bestand von 400 fl., der finanzielle Stand des Klosters überhaupt erwünscht, in keinem Offizium Schulden; nur der Status des Subcellarius

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/222&oldid=- (Version vom 31.7.2018)