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z. B. zum Gedächtniß des 27. Abts Schopper. Seiner wird unten noch manchmal gedacht werden, insonderheit beim 26. Abt Wenk.


Der 24. Abt Konrad Haunolt[1] (1479–98)

regierte 18 Jahre lang. Seine Elektion und Konsekration erfolgte schon während der ersten zehn Tage nach Wegels Tod. Über seine Heimath und Herkunft sind bestimmte Nachrichten nicht vorhanden. Oben wurde schon berichtet, daß die heilsbronner Äbte fast insgesammt von bürgerlicher oder bäuerlicher Abkunft waren und daß ihre Geburtsorte nicht in weiter Ferne zu suchen sind. Beides gilt ohne Zweifel auch vom Abte Haunolt. Sein Familienname kommt in den heilsbronner Aufschreibungen oft vor. Schon 1411, sonach lange vor unserem Abte, bezog das Kloster Reichnisse von einem Präbendarius Haunolt, dessen Heimathsort aber nicht genannt ist. Zu unseres Abts Lebzeiten bezog das Kloster Gefälle „von des Haunolts Gut in Stockheim“, in der Pfarrei Unternbibert. Ein Friz Haunolt war des vorigen Abts Diener, welcher nach seines Herrn Tod noch 4 fl. Lohn zu fordern hatte und diesen von dem nunmehrigen Abte erhielt.

Seine höheren Studien machte unser Abt um 1463 in Heidelberg, wo er für sein Kloster einige Manuskripte (Terrenz, Cicero, Albertus) erwarb. Nach seiner Rückkehr in das Kloster fungirte er daselbst in verschiedenen Ämtern. Als Abt verwendete er bedeutende Summen auf Bauten, Kunstgegenstände, Pretiosen und Bücher, unterließ aber auch nicht, durch Acquisition von Grundstücken und Gefällen das Klostergut zu mehren. Dabei nahm er die Klosterunterthanen nie in Anspruch, bestritt die Ausgaben großentheils aus seiner Privatkasse und bemaß, wie sein Vorgänger, die Ausgaben nach den vorhandenen Deckungsmitteln.

Auf den Ankauf von liegenden Gründen und Grundrenten verwendete er in seinem ersten Regierungsjahre 7425 Talente


  1. Vgl. Stillfried S. 42.
Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/204&oldid=- (Version vom 1.8.2018)