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Petrus abbas, sacrae theologiae professor, rexit annos sedecim et construxit novum ambitum, capellam (cplm), dormitorium, infirmitorium, novam librariam, praeter libros per eum emptos, quos non computavi, et alias structuras parvas in monasterio per eum constructas. Et posuit per idem tempus quo praefuit de pura pecunia edificiorum praeter id quod alii officiales et bursarius et granarius exposuerunt pro cotidianis comestibilibus 5215 flor. praeter id quod comparavit de clinodiis et bonis per eum emtis, quae liquide omnia patent in suis computationibus, ac alia plura bona, quae huic monasterio fecit, pro quibus Deus ejus sit pro mercede aeterna retributor. Cujus anima requiescat in pace. Das abgekürzt geschriebene Wort cplm bezeichnet die mit dem Infirmitorium verbundene Laurencius-Kapelle,[1] nicht das Capitolium, welches Wegel weder bauen noch umbauen ließ.

Ein recht verdienstliches Werk unseres Abts war, daß er den Konflikt zwischen Großhaslach und Reuth schlichtete. Reuth und sieben andere umliegende Weiler waren nach Großhaslach gepfarrt, lebten aber seit mehr als 25 Jahren mit den dortigen Pfarrern wegen Stolgebühren etc. in Streit. Durch einen unter dem vorigen Abt in Heilsbronn aufgenommenen Notariatsakt kam es zwar zu einem Vergleiche, aber zu keinem dauernden Frieden. Diesen herbeizuführen, gestattete der Bischof von Würzburg die Erbauung einer Kapelle in Reuth, knüpfte aber daran die Verpflichtung, nach wie vor Stolgebühren etc. an den Pfarrer der Mutterkirche zu entrichten; daher abermals kein Friede. Erst dadurch, daß Reuth völlig getrennt und eine selbstständige Pfarrei wurde, kam es zum Frieden. Siehe Abschn. VII bei Reuth.

Wir sahen unsern Abt wiederholt als Schiedsrichter fungiren, und jederzeit handelte es sich dabei um Mein und Dein. Anders verhielt sich’s bei einem andern Konflikt, zu dessen Beseitigung Wegel beigezogen wurde. Es handelte sich um Sachen des Glaubens und der Lehre. In der Diöcese Eichstätt hatte sich


  1. Anders Stillfried S. 42.
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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/201&oldid=- (Version vom 1.8.2018)