Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1).pdf/198

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

man in das Treppenhaus eine Schlaguhr, welche früher der Kirche gänzlich fehlte. Sie wurde 1855 eingelegt und selbstverständlich nicht mehr auf ihre alte Stelle zurückgebracht, da das Treppenhaus abgetragen wurde.

Heilsbronn war reich an Skulpturen, Schnitzwerken und Gemälden und verlor nichts davon durch Krieg oder Feuer, da der Ort niemals eine eigentliche Verwüstung erlitten hat. Beitr. S. III und IV. Einige von diesen Kunstgegenständen wurden verschenkt, mehrere entwendet, viele sind aber noch in Heilsbronn. Keiner derselben stammt aus der Zeit der Klosterstiftung, da dergleichen bildliche Darstellungen in den Cisterzienserkirchen ursprünglich nicht geduldet wurden. Daß man aber späterhin anfing, die heilsbronner Kirche künstlerisch zu schmücken, haben wir bereits in den Biographien einiger Äbte gesehen. Die allermeisten Kunstgegenstände kamen erst von jetztan in die Kirche, und zwar durch unsern Abt und seine drei nächsten Nachfolger. Während der Regierungszeit unseres Abts wurden folgende Kunstgegenstände angeschafft:

1468 das bei Nr. 146 noch vorhandene, mit Recht allgemein bewunderte, angeblich von Veit Stoß (angeblich 1447 geboren) gefertigte Kruzifix, ursprünglich beim heideck’schen Sarkophage angebracht. Wegel gab dazu aus seiner Privatkasse 10 fl., der Bursarius 4 fl. = 32 Talente 12 dl., der Granarius eben so viel, der Probst von Bonhof 2 fl., aber Keiner nennt in seiner Rechnung den Namen des Verfertigers.[1]

1470 das vorhin erwähnte Marienbild im Kreuzgang für 10 Gulden. 1473 drei Bilder, darunter vielleicht die in der Heideckerkapelle bei Nr. 161 noch vorhandene, in Stein gehauene Relief-Darstellung: Christus mit zwei Schwertern oder Dolchen am Munde. 1475 Standbild des hl. Georg für 3 fl., vielleicht das bei Nr. 130 noch vorhandene. 1475 Schnitzbild (tabula) für 19 fl., den hl. Martin vorstellend; vermuthlich das noch vorhandene


  1. Ist Stoß der Verfertiger, so hat er es, obiger Geburtsangabe zufolge, in seinem 21. Lebensjahre gefertigt. Vgl. Stillfried S. 69.
Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/198&oldid=- (Version vom 31.7.2018)