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Er lieferte dem Professor Hirsching in Erlang zu dessen Archiv für Völker- und Länderkunde einen Aufsatz über die Kalkberge an der Altmühl, dann die Beschreibung der Altmühl und ihrer Fische nach Bloch und Linee. Er starb 1793 im 64 Jahre seines Alters. Seine Mineraliensammlung, reich an Versteinerungen, sammt einer kleinen Münzsammlung bekam nach seinem Tode sein trauter Freund, Hofrath Barth in Eichstätt.

Endlich verdient hier noch der letzte Stadtpfarrer zu Spalt und Eichstättische geistliche Rath, Franz Xaver Zinsmeister, einer Meldung. Zu Einsfeld in der neuen Pfalz 1742 gebohren, kam er, als seine Eltern nach Nassenfels in das Eichstättische zogen, nach Neuburg zum Studiren und von dort nach Ingolstadt, wo er bey Herrn Baron von Ickstatt viel gegolten und das Lizentiat in der Theologie genommen hat. 1765 wurde er Priester, bald darauf Provisor in Neunkirchen und 1770 Regent im Seminarium, Kanoniker im Wilibaldschor und geistlicher Rath zu Eichstätt. 1774 kam er aber als ein erklärter Feind der Jesuiten nach Spalt als Kanoniker. Er schaffte sich eine schöne Bibliothek an, war ein fleißiger Mitarbeiter an der Litteratur des katholischen Teutschlandes und zog wider Benedikt Stadler, Professor der Theologie zu Ingolstadt, puncto ignorantiae invincibilis zu Felde, gab die öfters aufgelegte Disquisition von der Macht des Kaisers, auch unter dem angenommenen Nahmen Firmiani de Krena die Geschichte und Gründe für alle Religionen, endlich eine Schrift über die Appellation [370] von Mainz nach Rom in Zehntssachen des Pfarrers zu Kinding 1791, nebst einigen Predigten in den Druck. Das Jahr darauf wurde er Stadtpfarrer in Spalt, stiftete in Obererlbach eine Pfarre und starb am 28 März 1797.

Spalt, fürstlich Eichstättisches Kastenamt im Oberlande, ist zwar ganz mit Ansbachischen Landen umgeben, indem die Oberämter Gunzenhausen, Windsbach und Roth solches ganz einschliessen, doch aber nur durch schmale Streifen gegen Norden vom Eichstättischen Pfleg- und Kastenamte Abenberg, gegen Südosten von dem auch Eichstättischen Pfleg- und Kastenamte Sandsee-Pleinfeld und gegen Süden vom teutschordischen Gebiete getrennt. Der ganze geschlossene Fraischbezirk dieses Amtes mag dritthalb Stunden in der Länge und anderthalb Stunden in der Breite betragen. Es hat aber das Amt auch ausser dem Fraischbezirke viele Unterthanen, so daß dessen sämmtliche Amtsunterthanen, über 450 an der Zahl, in 37 Ortschaften zerstreut und darunter 1 Munizipalstädtchen, 5 Pfarr- 1 Filialkirch- und 2 simple Dörfer, 13 Weiler, 10 Einödhöfe und 5 einzelne Mühlen sind. Ferner ist in diesem Amte das Pflegschloß Wernfels und ein Franziskanerkloster, zum h. Blut oder auf der Wallfahrt genannt.

Rechnet man noch die 63 Unterthanen dazu, welche zwar zum fürstlichen Steueramte des Kollegiatstifts, mit der Territorialherrschaft aber nach dem Grundsatze: quilibet in suo, zum Immediatamte Wernfels-Spalt gehören, so steigt die Zahl sämtlicher

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: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1802, Seite Band 5, Spalten 369-370. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geographisches_Lexikon_von_Franken_Band_5_187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)