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herrlich, wie selig wird dann unsere Erfahrung sein; wie wird sich uns das Leben verjüngen; wie wird alles uns göttlich werden! Nicht wir werden leben, sondern Christus lebet in uns! Gott wird durch uns wirken, lieben werden wir mit seiner Liebe, und wie groß unsere Liebe ist, so groß wird unsere Kraft auch sein. Den Willen Gottes zu thun ist dann unsere Freude, sein Werk zu treiben unsere Seligkeit! Und wenn dann der Herr erscheinen wird an jenem großen Tage ein Richter der Welt, wie namenlos wird dann unsere Seligkeit sein! Selig sind die beharren bis ans Ende, sie werden die Krone des Lebens empfangen.[1] Gehet ein zu eueres Herrn Freude und ererbet das Reich, das euch bereitet ist! Mit diesem Zuruf wird uns empfangen der Herr! –

     O! es hebt fröhliche Begeisterung den Geist mir empor, und der Hoffnung himmlischer Strahl durchdringt meine Seele! Ein neues Geschlecht seh’ ich, ein reines, ein göttliches, ein Volk fleißig zu allen guten Werken, ich sehe, wie


  1. Jak. 1, 12: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben.“
Empfohlene Zitierweise:
Johannes Geibel: Ermunterung zur Verläugnung des ungöttlichen Wesens. Lübeck 1807, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geibel_Ermunterung30.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)