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Aus der Graffschafft Mannßfeld wird von Gehofen dieses berichtet:

ES hat die Frau Ebersteinin / gebohrne von Werthern / verwichenes 1683. Jahr auf ihrem Adelichen Hause Gehofen eine Stube zu ihrer Bequemligkeit renoviren lassen / darinne vor etzlichen 100. Jahren eine Nonne gewohnt / nach deren Tod aber wenig bewohnet worden. Auf Endigung solcher Renovation, und Beziehung erwehnter Stube / ist ein Gespenst / in Gestalt einer Nonnen / zu gemeldter Frau von Ebersteinin kommen / und gesagt: Weiln sie dieses gethan / und ihre Stube wiederumb anrichten lassen / sol wolte sie ihr zur Danckbarkeit ihren daselbst im Schlosse über 300. Jahr vergrabenen Schatz geben / Sie solte nur mit gehen / und selbigen heben: es würde aber ein grosser Hund dabey liegen / solchen wolte sie aber weg führen / und solte die Frau Ebersteinin sich nur nicht fürchten; Sie hat aber durchaus nicht mit gehen wollten / ob das Gespenst gleich gesagt / es sey ein guter Geist / ihr auch den Schatz von ferne gewiesen.

Die Historia wil ich hiermit ferner relata referiren: Es sol die Nonne die Fr. Ebersteinin wieder aufs neue den Schatz zu heben forsiret / und dabey von ferne ihr denselben gewiesen haben / als aber sie nicht mit dem Geiste gehen wollen / und zu ihm gesagt; Es stünde gleichwol

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unbekannt: Das Gehofische Gespenst. unbekannt: unbekannt, 1684, Seite 05. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gehofisches_Gespenst_05.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)