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muß hier wieder Haare lassen, und noch froh seyn, wenn er nur baares Geld zu seiner höchsten Nothdurft in die Hände bekommt. Gesetzt auch, der Verlust wäre nur einige Thaler aufs Fuder, so macht dieser auf die vielen Jahre und Haushaltungen schon etwas beträchtliches aus. Man nehme an, daß 100 Einwohner für das Fuder, deren sie jährlich 200 abkeltern sollen, nur 2 Rthl. weniger lösen; so entsteht für sie schon ein Verlust von 400 Rthl. jährlich, und in 10 Jahren sind sie um 4000 Rthl. ärmer. Dieß werden sie gewiß merklich fühlen; ja mancher wird dabey sein völliges Verderben finden: zumahl wenn das erste und zweyte Gebrechen, welche insgemein vergesellschaftet sind, zu gleicher Zeit bey einerley Weinbergsbesitzer sich finden.

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 Der Fränkische Weinbau des Herrn Fischer würde in den Händen der vernünftigern und reichern Häcker oder Weinbergsbesitzer gewiß gute Dienste thun, und die Vorurtheile und Bequemlichkeitsliebe oder Trägheit der andern durch das Beyspiel jener bald verscheuchen. Ich weiß zwar, daß es aller Orten verständige und fleißige Häckersleute gibt; aber ihre Zahl ist doch noch zu klein,