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nöthigen freywilligen Subscription hiezu fehlen würde, so bald man nur ernstliche Anstalten zu dieser wichtigen Angelegenheit machen, und den Theilnehmern die Verwendung ihres Gelds öffentlich und gedruckt berechnen wollte.

 Noch trauriger sieht es in diesem Punct des Hebammenwesens ausser den Städten und größern Orten aus, wo theils die Hebammen noch unwissender sind, theils die Herbeyrufung des Geburtshelfers durch noch mehr Schwierigkeiten verzögert oder verhindert wird. Überhaupt ist der Zustand der Landleute in Hinsicht der Medicinalpolicey in den meisten Gegenden noch weit kläglicher, als in den Städten; da sie unwissenden und doch oft verwegenen Landbadern überlassen sind, welche das Recht über Leben und Tod ungestraft und ungeahndet ausüben, und ihr Wesen ungestört forttreiben dürfen, sie mögen auch noch so viele Mordthaten begehen.

 Zum Theil liegt zwar der Grund der schlechten medicinischen Behandlung des Landmanns zunächst in diesem selbst, in dessen schlechter Erziehung, in der mangelhaften Kenntniß vom Wehrte der Gesundheit, und von der Wichtigkeit eines gewissenhaften und geschickten Arztes. Hier müssen Schullehrer