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9. Bedingungen der Preisbewerbung. Zur Einreichung von Entwürfen sind alle in Deutschland ansässigen deutschen Architekten eingeladen.

Die auf Grund des vorstehenden Bauprogramms einzureichenden Zeichnungen haben darzustellen:
a) Grundrisse der verschiedenen Geschosse; in 1:100
b) alle Ansichten, soweit dieselben verschieden sind und die nötigen Schnitte; in 1:100
c) eine Perspektive, für welche ein Standpunkt auf dem am linken Prießnitz-Ufer gelegenen Teile der Carola-Allee, in der Nähe des Mausoleums des Grafen von Fabrice zu nehmen ist;
d) ein Lageplan im Maßstabe von 1:1000;[1]
außerdem werden verlangt:
ein Verzeichniss der eingereichten Zeichnungen, ein Erläuterungsbericht zu dem Entwurfe und ein Kostenüberschlag, in welchem die Kosten, sowohl nach Maßgabe der bebauten Grundfläche, unter Benutzung entsprechender Einheitssätze für den Quadratmeter, als auch nach dem Rauminhalt, unter Zugrundelegung von Einheitspreisen für den Kubikmeter berechnet sind. Bei letzterer Berechnung sind die einzelnen Bauteile mit ihrer Grundfläche über dem Sockel und der Höhe von Traufplatte bis Oberkante ihrer Hauptsimse in Rechnung zu stellen.
Für die Kosten der Orgeln, Altäre u. s. f. (vergl. Pkt. 8) sind runde Summen einzusetzen.
Alle nicht verlangten Zeichnungen, sowie alle Entwürfe, deren Ausführungskosten die festgesetzte Bausumme überschreiten, bleiben von der Beurteilung ausgeschlossen.
Bei künstlerisch gleichwertigen Arbeiten wird dem mit den geringsten Kosten auszuführenden Entwurfe der Vorzug gegeben.
Es sollen drei Preise in Höhe von 5000 Mark, 3500 Mark und 2000 Mark für die drei besten Entwürfe zur Verteilung gelangen.
Sollte das Preisgericht der Ansicht sein, dass keiner der eingegangenen Entwürfe den ersten Preis verdient, so kann statt desselben noch ein zweiter Preis von 3500 Mark zuerkannt werden. Außerdem wird der Ankauf zweier weiterer Projekte zu je 1000 Mk. vorbehalten.
Die preisgekrönten Entwürfe werden Eigentum des Königlichen Kriegs-Ministeriums. Dasselbe behält sich jedoch Entschließung darüber vor, ob es den Kirchenbau nach einem dieser Entwürfe zur Ausführung bringen bez. wegen derselben mit einem der Wettbewerber in weitere Verhandlungen treten will.
  1. Dem Ausschreiben war ein Lageplan des Bauplatzes und dessen nähere Umgebung in 1:2000 (!) beigegeben, sowie ein Uebersichtsplan der Albertstadt-Dresden.
  2. Empfohlene Zitierweise:
    Diverse: Garnisonkirche in Dresden. E. A. Seemann, Leipzig 1894, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Garnisonkirche_in_Dresden_(1894).pdf/10&oldid=- (Version vom 24.3.2018)