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würden, das heilige AbendMahl halten wolten, u. hielten daher des Nachmittags Conferenz, um unsern lieben HErrn zu fragen, wer von den Aufgenommenen die Gnade haben möchte, an Seinem heiligen Leichnam u. Blut ein Mitgenoß zu werden. In dieser so wol als in der gestrigen Conferenz nahmen wir mit dankbarem Herzen Seiner pünctlichen Direction wahr. Aus 30 erlaubte Er 10, nemlich 6 Brüdern u. 4 Schwestern, des höchsten Gutes theilhaftig zu werden. Abends um 6 Uhr hatten diese Communicanten eine Versammlung in der Capelle, da ihnen erst eine Rede gehalten wurde von diesem hochheiligen Sacrament, worinnen der HErr Seiner Kirche Seinen eigenen Marter-Leib u. Blut mittheilet, Leben u. Saft gibt u. sie wie der Weinstock die Reben durchgehet, u. dadurch die Glieder Seiner Kirche mit sich selber u. unter einander vereinigt. Wir nahten uns daher niemals dieser Geheimniß-vollen Handlung ohne zärtliche Beschämung u. Beugung, u. das Gefühl unsers mannigfaltigen Elends u. unserer Sündigkeit mache, daß wir allemal vorher Seiner gnädigen Absolution höchstbedürftig sind. Wenn das

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: Gemein-Nachrichten 1765,2. , Herrnhut 1765, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.110_Gemein-Nachrichten_1765,2.pdf/120&oldid=- (Version vom 26.9.2024)