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Muster des Vaters gehalten, die Prinzen vom Hause Hohenlohe-Kirchberg würden es gewiß auch in der ausübenden Kunst zu einem hohen Grad der Vollkommenheit gebracht haben.[1] Aber Carl Augusts Hof war nicht nur ein Wohnort des Geschmacks, er war auch eine Schule der Ordnung und der Sittlichkeit: und diese erbten auch beyde wieder auf die Söhne fort. Wer die sämmtlichen Prinzen von diesem Hause kennt, der muß gestehen, daß der fromme, religiöse Vater, er, das Muster der Ordnung, in seinen Söhnen fortlebe. Dabey war des Vaters Erziehung äusserst streng und subordinationsmäßig. Eine Erziehung, die zum Glück gerade dazu diente, unsern Helden (statt ihn, wie leicht der Fall seyn könnte, mißtrauisch, furchtsam, schüchtern zu machen) frühe schon Unterwerfung, Gehorsam und Subordination zu lehren.

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Aber weit nicht so gut war die litterarische Erziehung. Die Männer, die das eigene Geschäffte der Bildung und Erziehung an unserm Prinzen verrichten sollten, waren Leute, die weder in Absicht des Herzens, noch


  1. Indessen ist der jüngste davon (dieser ganz edle Mann) ein Meister in der Miniatur-Mahlerey und in der Carricatur-Zeichnung.