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er handelt immer nach Grundsätzen und mit kaltem Blute. – Er glaubte schon vor Jahren, eine Disposition zum Schlagfluß in sich zu spüren, von der Zeit an aß er Abends nichts, als blosse Suppe. Er war auch bey den ausgesuchtesten splendidesten Tafeln Herr über sich. So gehört er auch zu den blossen Wassertrinkern, und dieß zwar wieder aus Principien. Eine Enthaltung, die ihm gewiß Überwindung kostet: denn sein Temprament gehört zu den cholerisch-sanguinischen, und dieß sind, wie bekannt, eigentlich keine Temperamente zum Fasten und der kaltblütigen Selbstenthaltung. Er gehet auf die Jagd: andere haben ein Frühstück vor sich von 3-4 Richten; er siehet zu, er spricht: Essen hat seine Zeit, Trinken hat seine Zeit – und bleibt bis Abend ohne Essen. Kurz – die eingewurzelte Gewohnheit, das dringendste Bedürfniß, das reizvollste Vergnügen, – in einem Tag hat sie der Prinz standhaft besiegt und überwunden, wenn sie mit höhern Zwecken streiten: und dieser von Natur äusserst warme Mann ist ganz Kälte, so bald es Pflicht oder Selbsterhaltung fordern.

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Warm habe ich den Prinzen genennt! Ja, dieß ist er, und muß es zu Folge seines Temperaments seyn. Mitunter gehört diese